Schlaganfalltherapie
Bereits wenige Minuten nach dem Verschluß eines wichtigen Blutgefäßes im Gehirn können Nervenzellen absterben. Daher müssen Patienten mit einem Schlaganfall so schnell wie möglich in ein Zentrum gebracht werden, in dem alle modernen diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten zur Verfügung stehen. Die Neuroradiologie nimmt hierbei, in enger Zusammenarbeit mit der Neurologie, eine Schlüsselstellung ein.
Nach Ausschluß einer Gehirnblutung durch Computertomographie oder Kernspintomographie wird sofort eine systemische, d.h. intravenöse Lyse begonnen. Sind größere Blutgefäße verschlossen, reicht diese Therapie aber häufig nicht aus. In diesen Fällen kann das verschlossene Gefäß durch einen neuroradiologischen Kathetereingriff wiedereröffnet werden.
In den vergangenen Jahren wird hierfür zunehmend die sogenannte Aspirations-Thrombektomie eingesetzt. Hierbei wird das Blutgerinnsel mit einem stent-ähnlichen Gebilde aus dem verschlossenen Gehirngefäß entfernt.
A Verschluß der mittleren Gehirnarterie rechts
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B Stentretriever durch das Blutgerinnsel vorgeschoben und entfaltet
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C Nach Entfernung des Thrombus
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Im vergangenen Jahr wurden in unserer Abteilung mehr als 100 solcher Katheter-Eingriffe bei Schlaganfallpatienten durchgeführt. Erst kürzlich sind mehrere große internationale Studien veröffentlicht worden, die belegen, daß die Katheterbehandlung die Prognose bei Schlaganfällen hochsignifikant verbessert.
Katheterbehandlungen bei Schlaganfallpatienten in der Neuroradiologie Köln-Merheim
Seite zuletzt aktualisiert am 13.10.2017