Thoraxchirurgie

Die Thoraxchirurgie in Köln Merheim bietet das gesamte Spektrum an thoraxchirurgischen Eingriffen an.

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Thoraxonkologie


Das Fachgebiet der Onkologie beschäftigt sich mit der Diagnosestellung, Therapie und Nachsorge von bösartigen Erkrankungen. Die Thoraxonkologie fokussiert sich dabei auf die Erforschung, Diagnosestellung und Behandlung von Krebserkrankungen des Brustkorbs, wobei der Schwerpunkt auf der Lunge und den Strukturen in dieser Region liegt.

Die Thoraxonkologie hat sich in den letzten Jahren zunehmend als eigene Säule in der Onkologie etabliert und wird im klinischen Alltag durch die enge Zusammenarbeit mit den Kolleg*innen der Pneumologie, Thoraxchirurgie und Strahlentherapie geprägt.

Den Großteil der bösartigen Erkrankungen im Brustkorbbereich machen die Lungenkarzinome aus. Bösartige Neubildungen des Rippen- bzw. Lungenfells (Pleuramesotheliom) und Tumoren des Thymus (Thymom und Thymuskarzinom) treten eher selten auf.

Lungenkarzinom

Das Lungenkarzinom zählt zu den häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland. Jede dritte Krebserkrankung bei Fraugen geht auf die Diagnose Lungenkrebs zurück, bei Männern ist es sogar jede zweite Krebserkrankung. Der bekannteste Risikofaktor ist das Rauchen von Tabak, das für die meisten Lungenkrebsfälle verantwortlich ist. Das durchschnittliche Erkrankungsalter liegt dabei über 65 Jahren, wobei es auch Erkrankungsfälle in jüngeren Jahren gibt. Es handelt sich um eine komplexe Krankheit, die entsteht, wenn abnorme Zellen in der Lunge unkontrolliert zu wachsen beginnen und Tumore bilden. Lungenkrebs wird in erster Linie in zwei Haupttypen eingeteilt: nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom (NSCLC) und kleinzelliges Lungenkarzinom (SCLC), die jeweils ihre eigenen Merkmale und Behandlungsmöglichkeiten haben.

Die Lungenkrebsforschung hat in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht, die zu verbesserten Behandlungen und einem besseren Verständnis der Krankheit geführt haben. Kampagnen zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit unter anderem für den Hauptrisikofaktor Rauchen sind von entscheidender Bedeutung um die laufende Forschung zur Prävention und Behandlung von Lungenkrebs zu unterstützen.

Symptome von Lungenkrebs

Die Symptome von Lungenkrebs können sehr subtil sein und ähneln oft anderen Atemwegserkrankungen. Häufige Anzeichen sind anhaltender Husten, Brustschmerzen, Kurzatmigkeit (Dyspnoe), Heiserkeit, unerklärlicher Gewichtsverlust und wiederkehrende Atemwegsinfektionen. Nicht selten wird Lungenkrebs häufig erst in einem fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert, wenn sich die Symptome des Tumors selbst oder möglicher Tochtergeschwülste (Metastasen) stärker bemerkbar machen. Eine frühzeitige Erkennung ist daher entscheidend für das Erreichen besserer Behandlungsergebnisse.

Unterschied NSCLC und SCLC

Unter dem Mikroskop kann man Lungenkarzinome bereits in zwei unterschiedliche Typen einteilen. Die feingewebliche (= histologische) Untersuchung von Tumoren erfolgt durch die Pathologie. Diese histologischen Unterscheidungen sind wichtig, weil sie Behandlungsentscheidungen beeinflussen können. So basieren gezielte Therapien und Immuntherapien häufig auf den spezifischen genetischen und molekularen Eigenschaften der Krebszellen innerhalb dieser histologischen Subtypen.


Nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom (NSCLC)
Die Histologie des NSCLC bezieht sich auf die Untersuchung von Aussehen und Struktur der Krebszellen unter dem Mikroskop. Die Histologie hilft den Behandlern, den nicht-kleinzelligen Lungenkrebs in weitere Subtypen einzuteilen. Die häufigsten Subtypen des NSCLC sind das Adenokarzinom (40-50%) und das Plattenepithelkarzinom (30-40%). Seltener kommen Mischtypen (10%) oder auch großzellige, großzellig-neuroendokrine oder sarkomatoide Karzinome vor. NSCLC neigen dazu, langsamer zu wachsen und bleiben oft für längere Zeit auf die Lunge beschränkt, bevor sie sich auf andere Teile des Körpers ausbreiteten.

Kleinzelliges Lungenkarzinom (SCLC)
Im Gegensatz zum NSCLC, bei dem es mehrere Subtypen gibt, ist das SCLC ein homogenerer Krebstyp. Der Name SCLC leitet sich von den kleinen, runden und dicht gepackten Krebszellen ab, die sich in Größe und Form ähneln. Das SCLC ist bekannt für schnelles Wachstum und die Tendenz, sich rasch auf andere Organe auszubreiten, selbst im Frühstadium und hat damit oft eine schlechtere Prognose.

Behandlung von Lungenkrebs

Die Wahl der Therapie von Lungenkrebs hängt von der Tumorart, dem Stadium und dem allgemeinen Gesundheitszustand der Patient:innen ab. Zu den Behandlungsmöglichkeiten gehören neben der Operation, Strahlentherapie, Chemotherapie, gezielte Therapie, Immuntherapie oder eine Kombination dieser Ansätze. Weitere Details zur Behandlung von Lungenkrebs finden Sie hier. (Link zu Therapie einfügen).

Prävention von Lungenkrebs

Zur Vorbeugung von Lungenkrebs gehört in erster Linie die Vermeidung der Exposition gegenüber Risikofaktoren. Mit dem Rauchen aufzuhören ist der wirksamste Schritt, den man tun kann, um sein Risiko zu verringern. Auch die Minimierung der Exposition gegenüber krebserregenden Umwelteinflüssen wie Radon und Asbest sowie die Beibehaltung eines gesunden Lebensstils mit ausgewogener Ernährung und regelmäßiger Bewegung können dazu beitragen, das Lungenkrebsrisiko zu senken. Seit einigen Jahren arbeitet ein Expert:innenausschuss außerdem an ein Früherkennungsprogramm (s.g. „Lungenkrebs-Screening“), welches mittels Computertomografie Lungentumore schon in einem frühen Stadium erkennen kann bei Patient:innen mit hohem Risiko (vor allem starke Raucher:innen).

Pleuramesotheliom


Das Pleuramesotheliom ist eine seltene und aggressive Form von Krebs, die sich im Rippenfell entwickelt, einer dünnen Haut (=Membran), die die Lungen umgibt und die Brusthöhle auskleidet. Das Pleuramesotheliom wird in erster Linie mit der Exposition gegenüber Asbest in Verbindung gebracht, einem Mineral, das im Baugewerbe und in der verarbeitenden Industrie weit verbreitet war, bevor seine Gesundheitsgefahren allgemein bekannt wurden. Wenn Asbestpartikel eingeatmet werden, können sie sich im Rippenfell festsetzen und mit der Zeit zu Entzündungen und Schäden führen. Diese Exposition trat häufig in beruflichen Bereichen wie dem Baugewerbe, dem Schiffbau und dem Bergbau auf.

Symptome des Pleuramesothelioms

Die Symptome des Pleuramesothelioms treten in der Regel erst Jahre oder sogar Jahrzehnte nach der Asbestexposition auf. Häufige Anzeichen sind anhaltender Husten, Brustschmerzen, Kurzatmigkeit, Müdigkeit und unerklärlicher Gewichtsverlust. Diese Symptome werden häufig mit anderen Atemwegserkrankungen verwechselt, was die Diagnose verzögern kann.

Behandlung des Pleuramesothelioms

Das Pleuramesotheliom ist eine schwer zu behandelnde Krankheit, da es aggressiv ist und in der Regel erst in einem späten Stadium diagnostiziert wird. Zu den Behandlungsmöglichkeiten gehören die operative Entfernung des Tumors, Chemotherapie, Strahlentherapie, Immuntherapie und elektrische Wechselfelder (TumorTreatingFields). Die Wahl der Behandlung hängt vom Stadium der Erkrankung und dem allgemeinen Gesundheitszustand der Patient:innen. Die Prognose für das Pleuramesotheliom ist im Allgemeinen schlecht, was vor allem darauf zurückzuführen ist, dass die Krankheit erst in einem späten Stadium diagnostiziert wird und die Behandlungsmöglichkeiten begrenzt sind. Dank der Fortschritte in Forschung und Behandlung haben sich die Aussichten für einige Patient:innen jedoch verbessert.

Prävention des Pleuramesothelioms

Die Vorbeugung ist entscheidend für die Vermeidung des Pleuramesothelioms. Die Verringerung der Asbestexposition und die Einhaltung der Sicherheitsvorschriften an asbesthaltigen Arbeitsplätzen sind wesentliche Schritte. Darüber hinaus sind regelmäßige ärztliche Untersuchungen für Personen mit einer früheren Asbestexposition von entscheidender Bedeutung.

Thymom und Thymuskarzinom


Thymome und Thymuskarzinome sind seltene Krebsarten, die vom Thymus ausgehen, einer kleinen Drüse, die sich hinter dem Brustbein und vor dem Herzen befindet. Obwohl diese Krebsarten von demselben Organ ausgehen, weisen sie unterschiedliche Merkmale, Verhaltensweisen und Behandlungsmöglichkeiten auf.
Thymome sehen unter dem Mikroskop oft gutartig aus, können jedoch invasiv sein und sogar Metastasen (Tochtergeschwülste) in anderen Körperregionen bilden.
Es gibt mehrere Subtypen von Thymomen, die jeweils unterschiedliche Muster und Verhaltensweisen aufweisen. Das Thymuskarzinom ist aggressiv, neigt zu schnellem Wachstum und streut daher eher in andere Körperregionen.
Auch beim Thymuskarzinom gibt es verschiedene Subtypen, die jeweils einzigartige Merkmale aufweisen.

Symptome des Thymuskarzinoms

Sowohl das Thymom als auch das Thymuskarzinom können Symptome wie Brustschmerzen, Husten, Atemnot und Müdigkeit hervorrufen. Diese Symptome sind jedoch oft unspezifisch und können mit anderen Erkrankungen verwechselt werden. Gelegentlich treten paraneoplastische Syndrome wie Myasthenia gravis auf, die auf ein Thymom als Ursache vermuten lassen.

Behandlung des Thymuskarzinoms

Die primäre Behandlung von Thymomen und Thymuskarzinomen ist die chirurgische Entfernung (Thymektomie). Je nach Stadium und Invasivität können zusätzliche Therapien wie Bestrahlung oder Chemotherapie empfohlen werden. Die Prognose ist je nach Art und Stadium des Tumors sehr unterschiedlich. Das Thymom hat im Allgemeinen eine bessere Prognose als das Thymuskarzinom, das aggressiver und schwieriger zu behandeln ist.

Prävention des Thymuskarzinoms

Für Thymome und Thymuskarzinome sind keine präventiven Maßnahmen bekannt. Bei Symptomen einer Myasthenia gravis (Doppelbilder, hängendes Augenlid, Schluckbeschwerden, Schwäche und Müdigkeit) sollte an ein Thymom/Thymuskarzinom gedacht werden

Seltene andere Tumorerkrankungen des Brustkorbes


Trachealkarzinome
Das Trachealkarzinom ist ein seltener Tumor, der in der Luftröhre entsteht. Den größten Anteil machen dabei die Plattenepithelkarzinome aus (50-75%), am zweithäufigsten treten adenoidzystische Karzinome (10-15%) auf. Häufige Symptome sind anhaltender Husten, Heiserkeit, Keuchen, Atembeschwerden, Brustschmerzen und blutiger Auswurf. Die Wahl der Behandlung eines Trachealkarzinoms hängt von der Art, dem Stadium und den individuellen Faktoren der Patient:innen ab. Zu den Optionen gehören Operation, Strahlentherapie, Chemotherapie, zielgerichtete Therapie oder eine Kombination dieser Verfahren.

Thorakale Sarkome
Primäre Sarkome des Brustkorbes sind selten und wachsen in die Weichteile des Brustkorbs, d.h. in die Brustwand, die Lunge und die umliegenden Strukturen ein. Sarkome sind eine sehr heterogene Gruppe von bösartigen Tumoren, die von Bindegewebszellen von Muskeln, Fett, Blutgefäßen und Nerven ausgehen. Die Symptome können je nach Lage und Größe des Tumors variieren, umfassen jedoch häufig Brustschmerzen und Schwellungen im Brustbereich. Häufiger treten Metastasen in der Lunge von Sarkomen aus anderen Körperregionen auf. Die Behandlung von (thorakalen) Sarkomen ist komplex und hängt vom Subtyp, dem Stadium und dem allgemeinen Gesundheitszustand der Patient:innen ab. Die chirurgische Entfernung des Tumors ist häufig der erste Behandlungsansatz. In einigen Fällen kann vor oder nach der Operation eine Strahlen- oder Chemotherapie durchgeführt werden. Auch Fortschritte bei gezielten Therapien und Immuntherapien sind bei der Behandlung von Sarkomen vielversprechend.

Metastasen in der Lunge
Metastasen sind Tochtergeschwülste einer bösartigen Krebserkrankung. Lungenmetastasen entstehen, wenn Krebs aus einem anderen Teil des Körpers in die Lunge eindringt. Sie treten häufig bei Krebserkrankungen im fortgeschrittenen Stadium auf und sind ein Zeichen für eine fortgeschrittene Krankheit. Krebszellen können über den Blutkreislauf oder das Lymphsystem in die Lunge gelangen und dort Absiedelungen bilden. Lungenmetastasen zeigen sich bei bildgebenden Untersuchungen häufig als mehrere kleine Knötchen im Lungengewebe. Die Behandlung von Lungenmetastasen hängt maßgeblich von der Art der primären Krebserkrankung ab. Die Behandlung kann eine Operation, Strahlentherapie, Chemotherapie, gezielte Therapie oder Immuntherapie umfassen.

 

Zertifizierung


Wir betreuen überwiegend Patient:innen mit bösartigen Erkrankungen des Brustkorbs. Als überregionales Zentrum im Rheinland bieten wir das gesamte Spektrum der Behandlung von Tumoren des Brustkorbs an. Ziel der Behandlung ist dabei die bestmögliche Versorgung der Patient:innen mit der Kompetenz einer Lungenklinik bzw. eines Organzentrums.

Das Zentrum bietet stets den aktuellen Stand der Medizin bei der Diagnostik und Therapie von Erkrankungen des Brustkorbes. Gemeinsam mit dem Ev. Krankenhaus Köln-Kalk arbeiten wir im Lungenkrebszentrum Köln - Merheim und Kalk - zusammen.
Das Lungenkrebszentrum Köln – Merheim und Kalk erfüllt die durch die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) festgelegten Qualitätskriterien und hat die Auszeichnung „Lungenkrebszentrum mit Empfehlung" erhalten. Diese Zertifizierung ist bis 23.05.2025 gültig.

Ebenso hat das Lungenkrebszentrum Köln – Merheim und Kalk das Zertifikat "Mesotheliomeinheit Köln – Merheim und Kalk, Standort Merheim" der Deutschen Krebsgesellschaft erhalten. An diesen Zertifikaten erkennen Patient:innen, dass sowohl die interdisziplinäre Zusammenarbeit als auch die Abstimmung zwischen den Kliniken gut organisiert ist.

Seite zuletzt aktualisiert am 17.11.2023