Krebserkrankungen von Dickdarm (Kolon) und Enddarm (Rektum)
Durch die Diagnose eines Krebses von Dickdarm oder Enddarm, auch als kolorektales Karzinom bezeichnet, stellen sich viele Fragen, die klarer und verständlicher Antworten bedürfen.
Hier finden Sie Informationen über die Symptome, das Auftreten, die Diagnostik und die Behandlung des kolorektalen Karzinomes, ebenso über mögliche Darmkrebsursachen und Möglichkeiten der Vorbeugung.
Diese Informationen sollen für Patienten und deren Familien, die unerwartet mit der Krebsdiagnose konfrontiert werden, eine Hilfe im Umgang mit der unbekannten und beängstigenden Diagnose Krebs sein.
In den Vereinigten Staaten und in Europa gehören die Krebse von Dickdarm und Enddarm (kolorektale Karzinome) zu den häufigsten bösartigen Erkrankungen. Sie treten sowohl bei Männern als auch bei Frauen auf und werden am häufigsten bei Menschen über 50 Jahren gefunden.
Die Krebsforschung hat im letzten Jahrzehnt deutliche Fortschritte in der Behandlung des kolorektalen Karzinoms gebracht - der prozentuale Anteil der Todesfälle hat sich vermindert und die Lebensqualität konnte oft verbessert werden. Gerade in Deutschland wurde in Bezug auf die Beteiligung der Lymphknoten und der entsprechenden Stadieneinteilung der Tumorerkrankung Wesentliches zur internationalen Forschung beigetragen.
Die entsprechenden amerikanischen und deutschsprachigen Links im Internet haben wir nochmals getrennt unter Links aufgeführt, ohne einen Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben.
Ein ausführliches chirurgisches Stichwörterlexikon Chirlex können Sie über unsere Homepage als PDF-Datei downloaden.
Ein kurzes Lexikon für entsprechende Fachbegriffe findet man auf der Webseite der Deutschen Krebshilfe, ein amerikanisches Dictionary beim National Cancer Institute.
Zum Verständnis der Krebserkrankung
Krebs greift unsere Körperzellen an, die Basiseinheiten des körperlichen Lebens. Um das Wesen der Krebserkrankung verstehen zu können, sollte man wissen, was passiert, wenn normale, gesunde Zellen sich in Krebszellen verwandeln.
Der Körper besteht aus vielen unterschiedlichen Arten von Körperzellen. Normalerweise wachsen Zellen, sie teilen sich und so entsteht eine große Anzahl an Zellen, die nötig sind, um den Körper gesund und funktionsfähig zu erhalten. In der Regel werden immer mehr Zellen produziert, als unbedingt erforderlich sind, sodass der Körper nötigenfalls auf eine Reserve zurückgreifen kann. Manchmal allerdings gerät dieser Prozess aus dem Ruder, die Zellen hören nicht mehr auf, sich zu teilen und vermehren sich ungebremst, selbst wenn keine neuen Zellen mehr gebraucht werden. Diese überschüssige Zellmasse bildet ein Gewächs oder einen Tumor. Tumore können entweder gutartig (benigne) oder bösartig (maligne) sein.
Benigne (gutartige) Tumore sind kein Krebs. Sie können meistens problemlos entfernt werden, sie kommen in den allermeisten Fällen an gleicher Stelle nicht wieder. Zellen von gutartigen Tumoren können allenfalls verdrängend wachsen, sie dringen nicht in gesundes Gewebe ein (das wäre ein sogenanntes infiltratives Wachstum der bösartigen Tumorzellen).
Ebenfalls bilden sie keine Absiedlungen, das heißt, weder über Blutbahnen noch über Lymphgefäße wandern sie in andere Körperregionen und bilden dort auch keine neuen Tumoren.
Das allerwichtigste ist, dass gutartige Tumoren fast nie das Leben des Patienten bedrohen.
Maligne (bösartige) Tumore sind Krebs. Zellen bösartiger Tumore sind abnormal, sie enthalten veränderte Zellbausteine, teilen sich unkontrolliert und gehorchen keiner Regel oder Ordnung. Diese bösartigen Zellen können das sie umgebende gesunde Gewebe durchwachsen (infiltrieren) und zerstören. Indem sie in die Blutbahnen oder in das lymphatische System (das Gewebe und die Organe mit eigenen Lymphflüssigkeitsbahnen, welches Zellen zu Infektions- und Krankheitsabwehr produziert und bereit hält) eindringen, gelangen sie in andere Regionen des Körpers, wo sie sich einnisten und Tochtergeschwülste bilden können.
Diesen Vorgang nennt man Metastasierung. So verteilt sich der Krebs, ausgehend vom ursprünglichen (primären) Tumor, um neue (sekundäre) Tumore in anderen Teilen des Körpers zu bilden.
Dickdarm und Endarm
Dickdarm und Enddarm sind die Teile des Verdauungsapparates des Körpers, welche die Nährstoffe aus der Nahrung herausziehen und die unverdaulichen Nahrungsreste bis zur abgeschlossenen Passage durch den Körper weitertransportieren. Zusammen bilden Dickdarm und Enddarm einen langen Muskelschlauch, der an den Dünndarm anschließt. Der Dickdarm selbst misst etwa 120 bis 180 cm in der Länge, der Enddarm etwa 20 - 30 cm.
Zur Bezeichnung (Nomenklatur) des Dickdarm- und Enddarmkrebses (Kolorektales Karzinom)
Krebs, der im Dickdarm seinen Ursprung hat, wird Dickdarmkrebs (Kolonkarzinom) genannt, entsteht er im Enddarm, heißt er Enddarmkrebs (Rektumkarzinom). Ein Krebs, der entweder den Dickdarm oder den Enddarm betrifft, oder beide, wird auch zusammenfassend kolorektales Karzinom genannt.
Seite zuletzt aktualisiert am 13.10.2017