Das Darmzentrum der Kliniken der Stadt Köln war das erste in der Region Köln-Bonn. Die Kliniken Köln handeln als Darmzentrum an Ihren Standorten nach den Prinzipien der Zertifizierung.

Risiko Kolorektales Karzinom

 

Wer gehört zur Risikogruppe?

Die genaue Ursache des kolorektalen Karzinomes ist unbekannt. Trotzdem zeigen Untersuchungen, dass gewisse Risikofaktoren die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass sich ein bösartiger Dickdarm- oder Enddarmtumor entwickeln kann.

Alter:

Kolorektaler Krebs wird eher im höheren Lebensalter jenseits des fünfzigsten Lebensjahres auftreten. Er kann aber auch in jüngeren Jahren entstehen, in seltenen Fällen sogar bei Patienten, die jünger als zwanzig Jahre sind.

Ernährung:

Kolorektaler Krebs scheint häufiger bei Menschen aufzutreten, die reichlich konzentrierte fett- und kalorienreiche Nahrung mit wenigen Ballaststoffen zu sich nehmen. Forscher untersuchen zur Zeit, welche Rolle diese und andere Ernährungsgewohnheiten bei der Entstehung des kolorektalen Karzinoms spielen.

Polypen:

Polypen sind gutartige Gewächse der inneren Wand (der Schleimhaut) von Dickdarm und Enddarm. Bei Menschen über 50 Jahren sind sie nicht selten.

Einige Typen von Polypen erhöhen das Risiko, an kolorektalem Karzinom zu erkranken. Je älter der Polyp ist, desto größer wird er, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich in ihm bösartige Zellen bilden und damit ein Krebs entsteht (sogenannte Polyp / Karzinom Sequenz).
Eine seltene erbliche Erkrankung (familiäre Polyposis) führt zur Entwicklung hunderter von Polypen im Dickdarm und Enddarm. Wird diese Erkrankung nicht behandelt, wird mit Sicherheit früher oder später ein Krebs entstehen.

Abbildungen:
Dickdarmpolypen, wie wir sie in unseren Dickdarmspiegelungen sehen.
Die Polypen werden mit der elektrischen Schlinge abgetragen und feingeweblich (histologisch) unter dem Mikroskop untersucht.

 

Persönliche Krankheitsgeschichte:

Untersuchungen zeigen, dass Frauen, die bereits an bösartigen Tumoren der Eierstöcke, der Gebärmutter oder der Brust litten, ein etwas höheres Risiko tragen, zusätzlich noch an einem Dickdarmkrebs oder einem Rektumkarzinom zu erkranken. Ebenso kann ein Mensch, der bereits einmal an einem kolorektalen Karzinom erkrankt war, mit einem höheren Risiko erneut an einem weiteren kolorektalen Karzinom erkranken, bis in 20 % der Fälle tritt gleichzeitig ein zweiter Tumor auf.

Erkrankungen in der Familie: Verwandte ersten Grades (Eltern, Geschwister, Kinder) einer Person mit kolorektalem Krebs haben ein etwas höheres Risiko, selbst an diesem Krebs zu erkranken, besonders, wenn der Tumor in jungen Jahren aufgetreten war. Wenn mehrere Familienmitglieder einer bisher gesunden Person an kolorektalem Karzinom erkrankt waren, erhöht dieser Umstand das Erkrankungsrisiko noch mehr.

Kolitis ulzerosa:

Ist eine Erkrankung, bei der sich die innere Auskleidung des Dickdarmes und / oder des Rektums, die Schleimhaut oder die angrenzende tiefer gelegene Wandschicht, schwer entzündet. Patienten mit diesen entzündlichen Darmwandgeschwüren haben ein höheres Erkrankungsrisiko in Bezug auf bösartige kolorektale Tumoren.
Hat man einen oder mehrere dieser Risikofaktoren, heißt das nicht, dass man unbedingt an Dickdarm- oder Enddarmkrebs erkranken muss. Diese Faktoren erhöhen lediglich die Chance dazu. Betroffene Menschen sollten mit Ihrem Arzt über diese Risikofaktoren sprechen, damit vorgeschlagen werden kann, auf welche Weise trotz der Risikofaktoren das Erkrankungsrisiko klein gehalten werden kann und in welcher Form und in welchen zeitlichen Abständen Vorsorgeuntersuchungen, insbesondere auch Darmspiegelungen, durchgeführt werden sollten.

Risiko vermindern

Die Forschung zeigt, dass sich der kolorektale Krebs stufenweise aus zunächst gutartigen Polypen entwickelt. Findet man diese Polypen in einem frühen Stadium und entfernt sie komplett, kann man so kolorektalem Krebs vorbeugen. Weiterhin wird der positive Einfluss von Nichtraucherprogrammen, Ernährungsergänzungen, der Einnahme von Aspirin und ähnlichen Substanzen, einer Verminderung des Alkoholkonsums und der Steigerung der körperlichen Aktivität untersucht, um zu sehen, ob diese Ansätze der Entstehung des Dickdarm- und Enddarmkrebses vorbeugen können.

Untersucher haben festgestellt, dass Veränderungen bestimmter Gene (Basis der Erbinformation im Zellkern) das Erkrankungsrisiko in Bezug auf das kolorektale Karzinom erhöhen. Familienangehörige von Familien mit mehreren Erkrankungsfällen sollten sich humangenetisch beraten lassen. Der Humangenetiker kann einen speziellen Bluttest anbieten, der eine Genveränderung aufdeckt, welche die Entstehung von kolorektalem Krebs verursachen kann.

Obwohl eine solche genetische Veränderung nicht zwangsläufig zum Tumor führt, sollten sich trotzdem betroffene Personen beraten lassen, um eine bösartige Dickdarmerkrankung frühzeitig zu entdecken oder ganz zu verhindern.

Seite zuletzt aktualisiert am 10/13/2017