Weltkriegsbombe in Merheim gefunden
(diese Meldung wird laufend aktualisiert)
Im Vorfeld der Baumaßnahmen für den Gesundheitscampus Merheim hat die Stadt Köln Messungen auf dem Gelände des Krankenhauses Merheim durchgeführt. Die Kampfmittelsondierungen sind abgeschlossen. Es wurden neun Verdachtspunkte und drei Flächen mit insgesamt 21 Anomalien aufgegraben. Gefunden wurde eine amerikanische Zehn-Zentner-Bombe mit Front- und Heck-Aufschlagzünder (wird am Freitag, 11. Oktober 2024, entschärft – ein genauer Zeitpunkt steht noch nicht fest). Außerdem ein „Zerscheller“ (bereits im Krieg explodiert) sowie drei Abwurfbehälter mit Stabbrandbomben (diese wurden bereits abtransportiert).
Evakuierung in Merheim abgeschlossen - Entschärfung am Freitag
Die Bombe wird wie geplant am Freitag, 11. Oktober 2024, entschärft. Die Evakuierung lief bereits am 09.10.2024 vormittags an. Betroffen waren im Krankenhaus Merheim 287 Patient*innen. Rettungskräfte aus ganz NRW waren im Einsatz, um uns zu helfen. All unsere Mitarbeitenden haben an den Standorten Holweide, Kinderkrankenhaus Amsterdamer Str. und Merheim mit großer Kraft und persönlichem Engagement dafür gesorgt, dass all unsere Patientinnen und Patienten mit hoher Professionalität und Besonnenheit verlegt und weiter versorgt werden. Das Ordnungsamt, die Feuerwehr und die Rettungskräfte leisteten einen herausragenden Job. Unsere Geschäftsführung möchte ihnen schon jetzt herzlich Danke sagen!
Etwa gegen 19 Uhr haben wir am 09.10.2024 die Evakuierung des Klinikums Merheim abgeschlossen. Im Gebäude verbleiben ausschließlich die intensivpflichtigen Patientinnen und Patienten, die am Freitag vor der Entschärfung in einem „Safe House“ untergebracht werden. Das Gebäude wurde zusätzlich mit Holzpaneelen komplett eingerüstet, um eine mögliche Druckwelle oder Splitter im unwahrscheinlichen Falle einer Explosion abzufangen. Diese hausinterne Evakuierung ist für schwer erkrankte und nicht transportfähige Patient*innen die absolut sicherste Form der Unterbringung in dieser speziellen Lage. Die Einrichtung eines „Safe House“, also die Schaffung und Ausrüstung eines besonders geschützten Gebäudes vor einer Entschärfung ist ein gängiges Vorgehen im Rahmen einer Entschärfung einer Weltkriegsbombe im Katastrophenschutz.
Notaufnahmen sind vorerst geschlossen
Wir möchten bei dieser Gelegenheit nochmals darauf hinweisen, dass erst nach der Entschärfung wieder Patientinnen und Patienten in Merheim versorgt werden können und die Notaufnahme solange geschlossen bleiben muss. Auch die Zentrale Notaufnahme im Krankenhaus Holweide ist vorübergehend geschlossen, damit in unserem Haus in Holweide die Patienten aus Merheim zügig aufgenommen und weiter versorgt werden. Alle Kölner Krankenhäuser sind über die geplante Evakuierung seit langem informiert und stehen für Notfälle, die sofortige und möglicherweise auch eine stationäre Behandlung erfordern könnten, bereit. Vielen Dank für das Verständnis!
Evakluiert wurden zudem die RehaNova mit 70 Patient*innen (Evakuierung erfolgte am Donnerstag, 10. Oktober 2024) und die LVR-Klinik mit 285 Patient*innen (Evakuierung am Freitag, 11. Oktober 2024). Auch der Deutschordenswohnstift (Neubrück) liegt teilweise im Gefahrenbereich, hier greifen für die 278 Bewohner*innen spezielle Evakuierungsmaßnahmen innerhalb der Gebäude des Deutschordenswohnstifts (Verlagerung in nicht gefährdete Bereiche).
Weitere Informationen
Die Stadt Köln stellt einen umfangreichen Frage-Antwort-Katalog (FAQ) auf ihrer Webseite bereit. Dieser wird laufend aktualisiert und mit weiteren Informationen gefüllt.
Hier finden Sie eine Information, wie Sie sich als Patient*inn und Angehörige vorbereiten können:
Information für Patient*innen und Angehörige
Kontakt
Die Stadt Köln informiert über alle möglichen Kanäle wie Internetseite (www.stadt.koeln), Social Media und die NINA-Warnapp. Diese Informationen werden wir auch hier auf unserer Webseite sowie über unsere Social-Media-Kanäle teilen.
Hotline für Angehörige:
Wir richten eine Hotline für Angehörige ein. Unter der Nummer 0221 8907-0 können Angehörige erfragen, in welches Ausweichkrankenhaus die Patient*innen verlegt wurden. Die Hotline ist seit dem 09. Oktober rund um die Uhr besetzt.
Anlaufstelle für Anwohner*innen
Das Ordnungsamt entscheidet über alle weiteren Maßnahmen zur Absperrung und Evakuierung. Der derzeitige Gefahrenbereich wurde vom KBD mit einem Radius von 500 Metern festgelegt (siehe Karte).
Hier der Evakuierungsradius im Geoportal der Stadt Köln
Das Ordnungsamt wird den ersten Klingelrundgang am Freitag, 11. Oktober 2024, voraussichtlich ab 9.30 Uhr beginnen. Alle Personen werden aufgefordert, den Evakuierungsbereich zu verlassen. Die Zufahrten in den Gefahrenbereich (siehe Karte im Anhang) werden jetzt (Freitag, 10 Uhr) sukzessive gesperrt. Von den Sperrungen nicht betroffen sind die Autobahn 3 und die KVB-Linie 1. Die KVB-Buslinie 157 wird umgeleitet, die Linie 158 ist eingestellt.
Im anschließenden zweiten Klingeldurchgang stellt das Ordnungsamt sicher, dass alle Personen den Evakuierungsbereich verlassen haben. Evakuierungsverweigerer werden notfalls mit Zwang aus dem Bereich entfernt. Wenn alle Personen den Evakuierungsbereich verlassen haben und die Krankentransporte abgeschlossen sind, wird das Ordnungsamt die Freigabe zur Entschärfung geben. Ein Zeitpunkt steht noch nicht fest.
Eine Anlaufstelle für Anwohner*innen des Gefahrenbereichs (Evakuierung am Freitag, 11. Oktober 2024) wird in der Aula der Gesamtschule Holweide, Burgwiesenstraße 125, 51067 Köln, eingerichtet. Diese öffnet am Freitag, 11. Oktober 2024, voraussichtlich ab 9.30 Uhr. Die Stadt wird Pendel-Busse einsetzen, die Betroffene zur Anlaufstelle und nach der Evakuierung zurück bringen. Die Busse starten an der KVB-Haltestelle Ludwig-Quidde-Platz und halten an den KVB-Haltestellen Straßburger Platz und Europaring. Betroffene können außerdem an den Bedarfshaltestellen an der Olpener Straße vor der Hausnummer 493 und der Hausnummer 41 zusteigen. Natürlich erreichen sie die Anlaufstelle auch zu Fuß, per Zweirad oder Pkw. Nutzen Sie in diesem Fall bitte freie Parkmöglichkeiten vor Ort.
Halteverbote
Bürger*innen werden dringend gebeten, die bereits jetzt geltenden, ausgeschilderten Halteverbotszonen im Großraum Merheim/Neubrück/Ostheim/Holweide zu beachten. Eine visuelle Abbildung der Halteverbote in einem Stadtplan finden Sie z.B. in einem interaktiven Karten-Tool auf der Homepage der Stadt Köln unter: Kampfmittel-Untersuchungen in Merheim - Stadt Köln (stadt-koeln.de)
Bisher mussten die Mitarbeiter*innen des Ordnungsamtes der Stadt Köln rund 45 Fahrzeuge abschleppen lassen, die verbotswidrig in den Halteverbotszonen abgestellt wurden. 45 Fahrzeug-Halter*innen konnten nach Halter-Feststellung von den Außendienstkräften vor Ort angetroffen werden, so dass diese ihre Fahrzeuge umparken konnten. Rund 90 Knöllchen wurden bislang geschrieben.
Wegen Straßensperren und damit verbundenen Verkehrsbehinderungen wird gebeten, sich auf der Internetseite der Stadt Köln (www.stadt.koeln), bei Radio Köln, WDR und anderen Medien sowie online bei den Kölner Verkehrs-Betrieben und weiteren betroffenen Verkehrsunternehmen zu informieren.
Sperrungen
- Die Bundesautobahn 3 Liegt nicht im Evakuierungsradius.
- Betroffen von der Sperrung werden auch KVB-Buslinien in Merheim und Neubrück sein. Bitte informieren Sie bei den Kölner Verkehrs-Betrieben, welche Auswirkungen dies am Freitag hat. Der Luftraum wird am Freitag kurzfristig für den Entschärfungszeitraum gesperrt.
- Der gesamte Bereich sollte großräumig umfahren werden. Hauptverkehrsstraßen sind nicht von Sperrungen betroffen. Von den Evakuierungen und damit einhergehenden Straßensperrungen wird das Madaus-Viertel und die Hälfte der Siedlung Neubrück betroffen sein. Genaue Details zu einzelnen Sperren im Madaus-Viertel und des betroffenen Teils der Siedlung Neubrück werden kurzfristig am Freitag mitgeteilt.
Was steht an?
Die Kliniken der Stadt Köln werden als Maximalversorger in naher Zukunft ihre derzeit drei Krankenhausstandorte am Standort Merheim auf einem Gesundheitscampus für hochqualifizierte Spezialmedizin konzentrieren – dafür sind Baumaßnahmen geplant. Nach Auswertung von Luftbildern der Alliierten aus der Kriegszeit und präventiven Überprüfungen der Flächen wurden mehrere Verdachtspunkte ermittelt. Das Areal wurde im Dritten Reich als Kaserne und Flugplatz genutzt, sodass Bombardierungen durch die Alliierten nicht ausgeschlossen werden können.
Vor Baubeginn müssen mögliche Kampfmittel-Gefahren überprüft und gegebenenfalls beseitigt werden. Damit die Einschränkungen für die Bevölkerung und die betroffene sensible Infrastruktur möglichst geringgehalten werden, soll bei einem Fund eine Evakuierung an einem Tag (Freitag, 11. Oktober 2024) stattfinden.
Wer ist betroffen?
Wohngebiete im Umfeld der Kliniken in Merheim und der Stadtteil Neubrück können betroffen sein. Die Stadt Köln kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen, wie sich bei einem Fund der mögliche Evakuierungsbereich räumlich gestalten wird. Dies ist davon abhängig, an welchem der Verdachtspunkte ein zündfähiges Kampfmittel gefunden würde und welches Kaliber ein Blindgänger hätte.
Einen möglichen Evakuierungsbereich, den Bewohner*innen für die Entschärfung verlassen müssen, legt der Kampfmittelbeseitigungsdienst im Laufe des Mittwoch, 9. Oktober 2024, fest. Die Verwaltung veröffentlicht dann eine Karte und teilt mit, um welche Uhrzeit die Menschen den Gefahrenbereich verlassen haben sollen. Anwohner*innen werden gebeten, vorsorglich eingerichtete Halteverbotszonen zu beachten.
Was passiert im Fall einer Evakuierung?
In diesem Fall muss das Ordnungsamt der Stadt Köln den vom Kampfmittelbeseitigungsdienst festgelegten Gefahrenbereich evakuieren. Alle Menschen müssen diesen verlassen, damit die Entschärfung stattfinden kann. Polizei Köln, Feuerwehr, Rettungsdienst und Hilfsorganisationen unterstützen das Ordnungsamt.
Eine Anlaufstelle wird im Evakuierungsfall in der Aula der Gesamtschule Holweide, Burgwiesenstraße 125, Köln-Holweide, eingerichtet. Diese wird von einer Hilfsorganisation betreut.
Die Stadt Köln bittet die Menschen, sich bereits im Vorfeld zu überlegen, wo sie sich im Evakuierungsfall aufhalten können. Wer keine andere Aufenthaltsmöglichkeit für die Dauer der Evakuierung und Entschärfung eines möglichen Blindgängers findet, kann in die Anlaufstelle kommen. Bei Verlassen des Zuhauses sollten Personalausweis und dringend benötigte Medikamente mitgenommen werden. Auch an die Versorgung von Haustieren ist zu denken. Diese können leider nicht mit in die Anlaufstelle und auch nicht mit auf das Schulgelände genommen werden.
Auch die Sperrung von Straßen und Wegen für den Kfz-, Rad- und Fußverkehr sowie Streckenumleitungen für KVB-Buslinien sind möglich.
Zum jetzigen Zeitpunkt ist nicht vorhersehbar, welche Beschaffenheit möglicherweise im Erdreich befindliche Kampfmittel haben. Die Stadt Köln weist darauf hin, dass nicht gänzlich auszuschließen ist, dass Kampfmittel gefunden werden, die schnellstmöglich unschädlich gemacht werden müssen. Sollte dies der Fall sein, müssten im Gefahrenbereich – den der Kampfmittelbeseitigungsdienst Rheinland der Bezirksregierung Düsseldorf festlegt – die betroffenen Anwohner*innen bereits am 9. Oktober 2024 evakuiert werden. Da eine Evakuierung der Kliniken bis zu 48 Stunden in Anspruch nehmen kann, würde dies bedeuten, dass die betroffenen Bürger*innen unmittelbar ihr Zuhause verlassen müssen und bis zum Abschluss der Maßnahme nicht mehr betreten dürfen.
Die langjährige Erfahrung der Stadt Köln im Umgang mit Kampfmittelfunden belegt, dass ein solches Szenario jedoch sehr unwahrscheinlich ist.
Wie können Sie sich informieren?
Das Ordnungsamt der Stadt Köln informiert rund 5.000 infrage kommende Haushalte per Rundschreiben. Ein QR-Code in dem Schreiben führt zu einer Internetseite der Stadt Köln unter www.stadt-koeln.de/kampfmittel. Dort finden sich gesammelte Informationen sowie ein Fragen- und Antworten-Katalog für die Bürger*innen.
Auskunft erhalten Betroffene auch montags bis freitags von 7 bis 18 Uhr beim Bürgertelefon der Stadt Köln unter den Rufnummern 115 oder 0221/221-0. Im Falle einer Evakuierung am Freitag, 11. Oktober 2024, gibt zusätzlich die Leitstelle des Ordnungsamtes Auskünfte unter der Rufnummer 0221/221-32000.
Die Stadt Köln informiert im Evakuierungsfall über alle möglichen Kanäle wie Internetseite (www.stadt.koeln), Social Media und die NINA-Warnapp. Ferner rät die Stadt Köln, sich im Evakuierungsfall am Freitag, 11. Oktober 2024, bei Radio Köln, WDR und anderen lokalen Medien zu informieren und auf dem Laufenden zu halten.
Natürlich werden Sie alle Informationen auch auf unserer Webseite der Kliniken Köln finden.
Seite zuletzt aktualisiert am 03.12.2024