Elektrophysiologie
Die Elektrophysiologie beschäftigt sich als Spezialgebiet der Kardiologie mit der Diagnostik und Behandlung von Herzrhythmusstörungen.
Herzrhythmusstörungen stellen ein häufiges klinisches Problem dar. Die Symptome der Patienten reichen von gelegentlichem Herzstolpern bis zu anfallsweisem Herzrasen, häufig begleitet von Schwindelzuständen, Abgeschlagenheit und Luftnot. Bei extrem schnellen Herzrhythmusstörungen und insbesondere bei kardial vorgeschädigten Patienten (z.B. nach Herzinfarkt) kann durch das Auftreten einer plötzlichen Bewusstlosigkeit eine akute Gefährdung eintreten.
Hinweise auf die Ursachen und die prognostische Bedeutung einer Herzrhythmusstörung ergeben sich häufig bereits aus dem ärztlichen Gespräch, dem Ruhe-EKG sowie dem Langzeit-EKG. Bei anfallsweisen Rhythmusstörungen hat die Anfertigung eines EKG zum Zeitpunkt der klinischen Symptomatik durch den Haus- oder Notarzt eine besondere Bedeutung.
Elektrophysiologische Untersuchung
Wenn die Rhythmusstörungen mithilfe dieser Methoden nicht erfasst werden können oder wenn eine Ablationsbehandlung geplant ist, kann in der elektrophysiologischen Untersuchung (EPU) der genaue Ursprungsort einer Herzrhythmusstörung innerhalb des Herzens geklärt werden. Hierbei werden in örtlicher Betäubung bis zu 4 feine Elektrodenkatheter zum Herzen geführt, mit denen eine EKG-Aufzeichnung aus den verschiedenen Herzkammern möglich ist. Durch eine elektrische Stimulation über die Katheter kann die klinisch vermutete Herzrhythmusstörung provoziert werden. Nach Klärung des Mechanismus der Herzrhythmusstörung kann häufig in gleicher Sitzung eine Katheterablation durchgeführt werden, bei der die für die Rhythmusstörung ursächlichen Zellen dauerhaft verödet werden.
Seit 2010 steht am Klinikum Merheim ein Herzkatheterlabor mit modernster Messtechnik (Bard ClearSign Pro mit ElektroView®) und digitaler Zweiebenen-Röntgenanlage für diese Untersuchungen zur Verfügung. Hiermit kann ähnlich wie bei einer Computertomographie eine dreidimensionale Darstellung der Herzräume im Katheterlabor erzeugt werden (Philips EP Navigator®). Durch den Einsatz eines speziellen Navigationssystems, einem elektronanatomischen Mappingsystems der neuesten Generation (CARTO3®), kann daneben eine millimetergenaue und röntgentrahlungsarme Steuerung der Elektrodenkatheter an den Ort der Herzrhythmusstörung erfolgen.
Katheterablation
Für zahlreiche Herzrhythmusstörungen ist die Katheterablation heutzutage die Therapie der ersten Wahl, da diese Rhythmusstörungen durch die Therapie in der Regel dauerhaft beseitigt werden können. Hierzu zählen insbesondere:
- Vorhofflattern
- AV-Knoten-Reentry-Tachykardien (AVNRT)
- AV-Reentry-Tachykardien (WPW-Syndrom)
Aber auch Vorhofflimmern und ventrikuläre Herzrhythmusstörungen können bei entsprechender Indikation mittels Katheterablation behandelt werden.
Standardverfahren der Katheterablation ist die Radiofrequenztherapie, bei der die Spitze des steuerbaren Elektrodenkatheters durch hochfrequenten Wechselstrom auf bis zu 60°C erhitzt wird. Die für die jeweilige Herzrhythmusstörung ursächlichen Herzmuskelzellen werden herbei gezielt und dauerhaft verödet, so dass eine weitere medikamentöse antiarrhythmische Therapie in der Regel nicht erforderlich ist.
Zuweiserinformation:
Zur stationären Durchführung einer elektrophysiologischen Untersuchung oder Ablationsbehandlung kann ein Termin in unserem Zentralen Patientenmanagement (ZPM) unter der Telefonnummer 0221-8907-18899 (ZPM Innere Medizin) vereinbart werden.
Als Ansprechpartner stehen Ihnen die Oberärzte Dr. med. Arnd Christoph (Tel.: +49 221 8907 - 18687) sowie Frau Dr. med. Petra Maagh (Tel.: +49 221 8907 - 13212) gerne zur Verfügung.
Unklare oder diskussionsbedürftige EKG-Befunde können in anonymisierter Form und unter Mitteilung einer Rückrufnummer an unser Arrhythmie-Fax unter Nummer +49 221 8907 - 3907 gesendet werden.
In Notfällen können Sie sich über die Zentrale unter der Telefonnummer +49 221 8907 - 0 verbinden lassen.
Rhythmologie und interventionelle Elektrophysiologie
Kompetente Diagnostik und Behandlung bei Herzrhythmusstörungen im Krankenhaus Köln-Merheim
Die Rhythmologie beschäftigt sich als Spezialgebiet der Kardiologie mit der Diagnostik und Therapie aller Formen von Herzrhythmusstörungen (Arrhythmien).
Herzrhythmusstörungen stellen ein häufiges klinisches Problem dar und verursachen vielfache Symptome. Langsame Herzrhythmusstörungen gehen häufig mit Schwindelzuständen, Kollaps oder kurzen Bewusstlosigkeiten (Synkopen) einher und werden überwiegend durch die Implantation eines Herzschrittmachers behandelt (> Link Schrittmacher).
Bei schnellen Herzrhythmusstörungen können eine Vielzahl verschiedener Symptome auftreten, die je nach spezifischer Ursache von gelegentlichem Herzstolpern (Extrasystolen) bis zu anfallsartigem Herzrasen, häufig verbunden mit Schwindelzuständen, Abgeschlagenheit und Luftnot reichen. Bei schnellen Herzrhythmusstörungen aus dem Bereich der Herzhauptkammern (ventrikuläre Tachykardien) kann vor allem bei vorerkranktem Herzen (z.B. nach Herzinfarkt) durch das Auftreten einer plötzlichen Bewusstlosigkeit eine akute Gefährdung eintreten.
Rhythmologische Diagnostik
Hinweise auf das Vorliegen einer Herzrhythmusstörung, ihrer genauen Ursache und prognostischen Bedeutung ergeben sich häufig bereits aus dem ärztlichen Aufnahmegespräch, dem Ruhe-EKG oder einem 24-Stunden-EKG.
Bei anfallsartig auftretendem Herzrasen spielt die Aufzeichnung eines EKG zum Zeitpunkt der Rhythmusstörung durch den Haus- oder Notarzt eine zentrale Rolle.
Elektrophysiologische Untersuchung (EPU)
Wenn die Rhythmusstörung mit Hilfe dieser Methoden nicht sicher erfasst werden kann, kann in einer elektrophysiologischen Untersuchung (EPU) die Art und der genaue Ursprungsort der vorliegenden Herzrhythmusstörung innerhalb des Herzens exakt diagnostiziert werden.
Hierbei werden von einem elektrophysiologischen Spezialisten zunächst unter örtlicher Betäubung bis zu vier feinste Elektrodenkatheter von der Leiste zum Herzen geführt, mit denen ein lokales EKG der Herzkammern aufgezeichnet werden kann.
Über die liegenden Katheter kann durch eine für den Patienten schmerzlose elektrische Stimulation die klinisch vermutete Herzrhythmusstörung ausgelöst und damit die genaue Ursache und der zugrundeliegende Mechanismus abgeklärt werden.
Verödung von schnellen Herzrhythmusstörungen (Ablationstherapie)
Nach dem diagnostischen Teil des Eingriffes (EPU) kann meist in derselben Sitzung eine erfolgreiche Verödung der Rhythmusstörung durchgeführt werden (Katheterablation).
Hierbei wird zunächst mit einem an der Spitze steuerbaren Katheter der Ursprungsort der Herzrhythmusstörung exakt aufgesucht. Durch kurzfristige Abgabe von hochfrequentem Wechselstrom wird die Katheterspitze auf bis zu 60° C erhitzt.
Hierdurch werden im Folgenden nur die für die Rhythmusstörung verantwortlichen Herzmuskelzellen gezielt und dauerhaft verödet (Radiofrequenz-Ablation), sodass eine medikamentöse Therapie im Anschluss in der Regel nicht (mehr) erforderlich ist.
In der medizinischen Klinik II werden die elektrophysiologische Untersuchung und Verödungstherapie aller konventionellen und komplexen Herzrhythmusstörungen (> Link: verschiedene Herzrhythmusstörungen) angeboten. Die einzelnen Ablationsverfahren setzen ein spezialisiertes und aktuelles Wissen sowie langjährige Erfahrung in diesem Therapiefeld voraus. Durch die deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) ist unsere Klinik als hochspezialisiertes rhythmologisches Fachzentrum für alle Formen von Herzrhythmusstörungen zertifiziert (> Link Zertifikat Spezielle Rhythmologie).
Unser ärztliches Team besteht aus dem Chefarzt Hr. PD Dr. A. Meissner, den Oberärzten Fr. Dr. P. Maagh und Hr. Dr. A. Christoph sowie Hr. Dr. M. Müller (Facharzt), die Sie in enger Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Pflege-Team im Herzkatheterlabor betreuen.
Bild: Team der invasiven Elektrophysiologie
Unter den folgenden Links, können Sie sich detailliert über verschiedene Herzrhythmusstörungen und ihre Ablationstherapie informieren:
- Link: Herzrhythmusstörungen aus den Vorhöfen (Supraventrikuläre Tachykardien)
- Link: Vorhofflimmern: Ablation mittels Pulmonalvenenisolation (Lungenvenenverödung)
- Link: Herzrhythmusstörungen aus den Hauptkammern (Ventrikuläre Tachykardien / Extrasystolen)
- Weiterführende Informationen zu den von uns eingesetzten 3D-Mapping-Verfahren: >Link
- Informationen für zuweisende Ärzte finden Sie hier: > Link
Seite zuletzt aktualisiert am 13.10.2017