Geburt in der Frauenklinik Holweide

Für einen sicheren Start ins neue Leben

Prof. Dr. Werner Neuhaus, Chefarzt der Frauenklinik, mit drei Neugeborenen, ©Fürst-Fastré

Pro Jahr bringen circa 2.000 Mütter ihre Kinder in der Frauenklinik Köln-Holweide zur Welt. Die Geburtsklinik ist auf Früh- und Mehrlingsgeburten spezialisiert; dementsprechend hoch ist der Anteil an Risikogeburten. Professor Werner Neuhaus, der Leiter der Geburtsklinik und Heidi Schweizer, die leitende Hebamme im Kreißsaal, haben ein gemeinsames Ziel: die individuelle Geburt mit höchstmöglicher Sicherheit.

Professor Neuhaus, was bietet die Frauenklinik Holweide werdenden Eltern im Bereich der Geburtshilfe?
Neuhaus: Um es auf den Punkt zu bringen: Wir sorgen für einen guten Start ins neue Leben und berücksichtigen dabei nach Möglichkeit die individuellen Bedürfnisse und Wünsche der Mütter während der Geburt. Die erstklassige Versorgung von Mutter und Kind betrifft dabei nicht nur die unmittelbare Geburtsbetreuung, sondern auch die Phasen vor und nach der Niederkunft. Im Rahmen von Geburtsvorbereitung und Hebammennachsorge haben die Mütter stets einen vertrauensvollen und kompetenten Ansprechpartner an ihrer Seite.

Zuletzt war ein deutlicher Anstieg der Mehrlingsgeburten zu verzeichnen.
Neuhaus: Das ist richtig, der Trend aus den vergangenen Jahren setzt sich weiterhin fort. Im Jahr 2020 kamen im Krankenhaus Holweide bisher 638 Kinder zur Welt, davon fünfzehn Zwillings- und drei Drillingsgeburten. Wir sind auf Risikogeburten spezialisiert. Dazu zählen genau diese Mehrlings- und Frühgeburten. Der deutliche Anstieg der Mehrlingsgeburten verdeutlicht die Kompetenz unserer Geburtsklinik mit dem angeschlossenen Perinatalzentrum. Auch die Behandlung der werdenden Mütter bei Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes) sowie die Betreuung von Erstschwangerschaften ab dem 35. Lebensjahr fallen unter die Risikoschwangerschaften bzw. -geburten.

Einer von insgesamt fünf Kreißsälen in der Frauenklinik Holweide, ©Gladysch

Die Frauenklinik ist an ein sogenanntes Perinatalzentrum der höchsten Versorgungsstufe ‚Level 1‘ angeschlossen. Was bedeutet das?
Neuhaus:
Unser Perinatalzentrum ist auf die intensivmedizinische Versorgung und Betreuung von Frühgeborenen oder kranken Neugeborenen spezialisiert. Um dies zu verdeutlichen: Jährlich werden bei uns circa 230 Neugeborene stationär aufgenommen, davon haben circa 100 ein Geburtsgewicht von unter 1.200 Gramm – als normal gilt ein Geburtsgewicht von circa 3.500 Gramm. Das Perinatalzentrum ist damit eines der größten seiner Art in Deutschland. Derzeit werden 3,5 Mio. Euro in Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen investiert.   

Frau Schweizer, wie genau darf man sich die Zusammenarbeit zwischen Kreißsaal und Perinatalzentrum denn im Alltag vorstellen?
Schweizer:
Die Zusammenarbeit erfolgt buchstäblich Tür an Tür. Unsere fünf Kreißsäle liegen nur wenige Meter von der Intensivstation für Früh- und Neugeborene entfernt. Dort ist rund um die Uhr ein Kinderarzt vor Ort, den wir bei Bedarf auf schnellstem Wege hinzuziehen können. Auch der Operationssaal, in dem wir die Kaiserschnitt-Operationen durchführen, ist auf demselben Flur zu finden. Dadurch, dass die Kreißsäle, der OP und auch die Intensivstation räumlich sehr nah beieinanderliegen, sind wir in der Lage, alle Neugeborenen innerhalb weniger Sekunden unter optimalen Bedingungen zu versorgen. Das ist besonders dann wichtig, wenn es um sehr kleine Frühgeborene geht, denn in akuten Problemsituationen zählt jede Sekunde.

 

Heidi Schweizer, leitende Hebamme im Kreißsaal der Frauenklinik Holweide, ©Gladysch

Dürfen Partner während der Geburt eigentlich mit in den Kreißsaal?
Schweizer: Ja. Während der Geburt ist eine Begleitperson im Kreißsaal erlaubt. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich dabei um einen Kaiserschnitt oder eine natürliche Geburt handelt.

Wie sehen die derzeitigen Corona-Bestimmungen aus?
Neuhaus:
Erfreulich ist, dass wir wieder Familienzimmer anbieten dürfen und so die frischgebackenen Familien zeitnah in einem privaten Raum zusammenführen können. Vor dem Hintergrund der sich fortlaufend ändernden Corona-Bestimmungen für Krankenhäuser, bitten wir Sie, sich über die gängigen Nachrichtenkanäle auf dem Laufenden zu halten. Selbstverständlich informieren wir über Neuregelungen zu Besuchen auf der Webseite der Kliniken der Stadt Köln.

Müssen sich werdende Mütter für eine Geburt in der Frauenklinik Holweide anmelden?
Schweizer:
Eine Anmeldung zur Geburt ist natürlich möglich, aber nicht zwingend erforderlich, um das Kind bei uns zu bekommen. Wir haben allerdings die Erfahrung gemacht, dass die Mütter wesentlich entspannter sind, wenn sie die Räumlichkeiten und das Team aus dem Kreißsaal vorab schon einmal kennenlernen durften. Wer sich zur Geburt anmelden möchte, ruft am besten vier bis sechs Wochen vor dem errechneten Geburtstermin bei der Schwangerenambulanz unter der 0221-8907-2736 an.

Neuhaus: Dort kann man sich dann für ein Geburtsplanungsgespräch mit mir oder unseren Oberärztinnen und Oberärzten anmelden. Das Geburtsplanungsgespräch ist insbesondere dann wichtig, wenn es Besonderheiten in der aktuellen Schwangerschaft oder der geburtshilflichen Vorgeschichte gegeben hat. Unser oberstes Ziel ist es, Mütter optimal während der Geburt zu begleiten und den Neugeborenen einen möglichst sicheren Start ins Leben zu schenken. Allen werdenden Müttern und Vätern wünschen wir noch eine schöne Schwangerschaft und Zeit voller Vorfreude!

Waage, Geburtskärtchen und Strampler in einem der Kreißsäle, ©Gladysch

Kontakt:

Krankenhaus Köln-Holweide
Frauenklinik
Neufelder Str. 32
51067 Köln

Schwangerenambulanz der Frauenklinik Holweide
51067 Köln
Telefon: +49 221 8907 2736
Zur virtuellen Kreißsaalführung

E-Mail: Frauenklinik@kliniken-koeln.de
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Seite zuletzt aktualisiert am 20.07.2020