Radiofrequenz-Ablation
Nach dem diagnostischen Teil des Eingriffes (EPU) kann meist in derselben Sitzung eine erfolgreiche Verödung der Rhythmusstörung durchgeführt werden (Katheterablation). Hierbei wird zunächst mit einem an der Spitze steuerbaren Katheter der Ursprungsort der Herzrhythmusstörung exakt aufgesucht. Durch kurzfristige Abgabe von hochfrequentem Wechselstrom wird die Katheterspitze auf bis zu 60° C erhitzt. Hierdurch werden im Folgenden nur die für die Rhythmusstörung verantwortlichen Herzmuskelzellen gezielt und dauerhaft verödet, sodass eine medikamentöse Therapie im Anschluss in der Regel nicht (mehr) erforderlich ist.
In unserem Rhythmus-Zentrum werden die elektrophysiologische Untersuchung und Verödungstherapie aller konventionellen und komplexen Herzrhythmusstörungen angeboten.
Pulmonalvenen-Isolation zur Behandlung von Vorhofflimmern
An unserem Vorhofflimmer-Zentrum wird die Pulmonalvenenisolation (Lungenvenenverödung) mit zwei unterschiedlichen therapeutischen Vorgehensweisen umgesetzt. Für die Wahl des Ablationsverfahrens spielen verschiedene individuelle Begebenheiten seitens des Patienten eine Rolle; vorrangig sind hier die individuelle Anatomie, die Dauer des vorbestehenden Vorhofflimmerns, die bisherige medikamentöse Therapie sowie mögliche Vorablationen. In unserem rhythmologischen Team wird jeder Einzelfall vor dem Ablationseingriff individuell besprochen und geplant, um das bestmögliche Ergebnis für jeden unserer Patienten zu erzielen.
- Kryo-Ablation
Bei diesem Verfahren wird ein Eisballon (Kryoballon) bis an die Lungenvenen herangeführt. Der Kryoballon wird vor den Lungenvenen aufgeblasen, an die Lungenvenen herangepresst und auf Temperaturen von -40° bis -60°C abgekühlt. Hierdurch wird eine kreisrunde Verödungsläsion rund um den Eingang der vier Lungenvenen hergestellt. Die tatsächliche elektrische Isolation aller Lungenvenen wird gleichzeitig über mehrpolige Kathetersysteme (sog. Lasso-Katheter) überprüft. Durchschnittlich dauert eine Ablationsbehandlung mit dem Kryoballon ca. 1,5 - 2 Stunden. Während des Eingriffs werden dem Patienten Analgetika und Sedativa (Schmerz- und Beruhigungsmedikation) in niedriger Dosierung verabreicht, sodass er einerseits keine Schmerzen wahrnimmt und schläft, andererseits jedoch keine Vollnarkose braucht. Im Anschluss an die Pulmonalvenenisolation überwachen wir unsere Patienten routinemäßig auf einer kardiologischen Normalstation mit Monitormöglichkeit.
- Hochfrequenzablation
Hierbei wird das Gewebe nicht abgekühlt, sondern erhitzt. Bei grundsätzlich gleichem Ziel der Lungenvenenisolation durch kreisrunde Energieabgaben ist die Technologie doch eine grundsätzlich andere. Durch Aneinanderreihen von einzelnen Hitze-Verödungspunkten wird letztendlich um die Lungenvenen herum eine kreisförmige Narbenbildung erzielt.
Zur Durchführung dieses Verfahrens ist die Unterstützung eines hochmodernen 3D-Navigations- und Mappingsystems (s.o.) notwendig. Durch das Erstellen der „elektrischen Landkarte“ des linken Vorhofs und der Lungenvenen mit dem Mappingsystem kann der Ablationskatheter so gesteuert werden, dass die kreisrunden Verödungslinien rund um die Einmündung der Lungenvenen gezogen werden können.
Die Dauer des Eingriffs beträgt ca. 2 Stunden; die Nachüberwachung ist dieselbe wie bei der Kälteablation.
Insbesondere bei der Planung einer Katheterablation von Vorhofflimmern kann es trotz der in unserem Zentrum hohen Zahlen an durchgeführten Eingriffen zu Wartezeiten kommen. Hier bitten wir um Verständnis, denn es gilt selbstverständlich der Grundsatz der Gewährleistung von maximaler Sicherheit und Qualität unter Berücksichtigung der medizinischen Dringlichkeit.