Interventionelle Kardiologie
Interventionelle Kardiologie interventionelle Kardiologie stellt einen wesentlichen Schwerpunkt unserer Abteilung dar.
Das interventionelle Team beschäftigt sich mit der Diagnostik und Therapie der koronaren Herzerkrankung, der Abklärung von Erkrankungen des Herzmuskels und der Abklärung von Erkrankungen des rechten Herzens.
Die koronare Herzerkrankung kann sich unterschiedlich zeigen und eine Vielzahl an Symptomen – von akutem Brustschmerz bis zu einem langsamen Abfall Ihrer Belastbarkeit - auslösen.
Bei plötzlich auftretenden Symptomen eines Herzinfarktes werden sie in unserer Notaufnahme erstversorgt bzw. vom Notarzt direkt in unser Herzkatheterlabor verbracht wo unser hochspezialisiertes Team zur Behandlung akuter Herzinfarkte 24 Stunden an sieben Tage in der Woche in Bereitschaft ist.
Wenn Ihr*e Hausärzt*in oder Ihr*e niedergelassene*r Kardiolog*in die Notwendigkeit zu einer stationärer Abklärung sieht, besteht weiterhin die Möglichkeit zu einer geplanten stationären Einweisung über unser zentrales Patientenmanagement.
Unser Team besteht aus dem Chefarzt Prof. Dr. med. A. Meissner, sowie den interventionell tätigen Oberärzt*innen der Klinik. Gemeinsam mit unserem erfahrenen Pflege-Team stellen wir die Ursache Ihrer Beschwerden fest und einen erarbeiten einen individuellen Plan für Ihre Behandlung.
Es grüßt Sie herzlich,
das interventionelle Team
Ihre Ansprechpartner*innen in den Ambulanzen
- Privatambulanz (Privatpatient*innen/Selbstzahlende): Prof. Dr. med. A. Meissner
- Zentrales Patientenmanagement: +49 221 8907-13133
- Notfallaufnahme: +49 221 890
Wir behandeln
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Koronare Herzerkrankung
Die koronare Herzerkrankung gehört zu den häufigsten Krankheitsbildern des Herzkreislaufsystems und nimmt in der Bevölkerung und im zunehmenden Alter deutlich zu.
Patienten leiden unter einer allgemeinen Leistungsminderung und einem, oft durch körperliche Belastung ausgelöstem, Druck auf der Brust. Eine koronare Herzerkrankung kann aber auch mit einem Abfall der Pumpkraft des Herzens und Herzrhythmusstörungen einhergehen. Auch andere Beschwerden wie Übelkeit und Magenschmerzen sind möglich.
Bei Symptomen eines akuten Herzinfarktes wie plötzlich auftretendem Brustschmerz und Luftnot sollten Sie unmittelbar den Rettungsdienst verständigen.
Therapeutisch steht neben der medikamentösen Therapie zur Behandlung der zugrundeliegenden Risikofaktoren eine Stentversorgung verengter Gefäße im Vordergrund. In selteneren Fällen ist eine operative Therapie erforderlich. Hier arbeiten wir mit herzchirurgischen Kliniken im Umkreis zusammen.
- Kardiomyopathien
Bei Kardiomyopathien handelt es sich um Krankheiten, die den Herzmuskel betreffen. Folge können Symptome wie Luftnot, Herzrhythmusstörungen und Leistungsminderung sein. Nach Feststellung von Auffälligkeiten des Herzmuskels in der Bildgebung (Herzultraschall und ggf. MRT des Herzens) erfolgt bei bestehender Indikation eine Probenentnahme aus dem Herzen zur genauen Abklärung.
- Abklärung bei unklarer Rechtsherzbelastung
Eine Belastung des rechten Herzens ist in der Regel Folge von Lungenerkrankungen oder von Erkrankung des linken Herzens. Der initiale Nachweis einer Belastung des rechten Herzens erfolgt im Herzultraschall. Aufgabe der invasiven Kardiologie ist eine Druckmessung an unterschiedlichen Orten des Lungenkreislaufs zur genaueren Ursachenermittlung.
Diagnostische Verfahren
- Linksherzkatheter (Koronarangiographie)
die diagnostische Koronarangiographie dient zur Diagnose bzw. zum Ausschluss einer koronaren Herzerkrankung. Der Zugang erfolgt in der Regel über das Handgelenk, in Ausnahmefällen auch über die Leistenarterie. Spezielle Katheter werden bis zum Herzen vorgeführt und mit Hilfe von röntgendichtem Kontrastmittel und Röntgendurchleuchtung werden die Herzkranzgefäße dargestellt.
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Rechtsherzkatheter
die Rechtsherzkatheteruntersuchung dient zur Messung der Druckverhältnisse im Lungenkreislauf. Anhand der Druckwerte kann festgestellt werden, ob die Ursache einer Druckerhöhung im Lungenkreislauf selber oder im linken Herzen liegt. Weiterhin werden Blutproben an unterschiedlichen Orten entnommen um eine Fehlverbindung zwischen den Herzhöhlen auszuschließen.
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Hämodynamische Beurteilung von Engstellen der Herzkranzgefäße
Studien haben gezeigt, dass nicht alle gesehenen Engstellen mit einem Stent versorgt werden müssen. Zur Beurteilung sogenannter intermediärer Stenosen führen wir eine Druckdrahtmessung (FFR/RFR) durch, mit der man den Druck vor und hinter der Engstelle bestimmt. Mit Hilfe des Ergebnisses können wir bestimmen, ob die Engstelle mit einem Stent versorgt werden muss.
Konservative Therapie
- Medikamentöse Therapie zur Reduktion der zugrundeliegenden Risikofaktoren für die Entwicklung und das Voranschreiten einer koronaren Herzerkrankung
- Blutverdünnende Therapie mit entsprechender Beratung und Entwicklung eines individualisierten Behandlungsplans
- Medikamentöse Therapie zur Reduktion pectangiöser Beschwerden
Interventionelle Therapie
- Perkutane Koronarintervention mittels Stentimplantation
nach erfolgter diagnostischer Koronarangiographie (s.o.) wird ein Arbeitskatheter in die Koronararterien eingeführt. Es erfolgt die Einlage eines Drahtes in das betroffene Herzkranzgefäß. Über diesen können dann zunächst spezielle Ballons vorgebracht werden um das verengte Gefäß auf zu dehnen. Anschließend werden über den Draht die erforderlichen Stents vorgebracht und eingesetzt. Nach Kontrolle des Ergebnisses erfolgt die Entfernung des Materials und Verschluss des Zugangsweges.
- Spezielle Methoden zur Behandlung stark verkalkter Engstellen
mit zunehmender Häufigkeit werden in der diagnostischen Koronarangiographie und in der Bildgebung Engstellen dargestellt, denen eine schwere Gefäßverkalkung zugrunde liegt. Diese Engstellen können mit einfachen Ballondilatationen und Stentimplantationen nur unzureichend versorgt werden.
Hier stehen uns viele moderne Verfahren zur Kalkmodifikation (Debulking) der Gefäße zur Verfügung.
In der intravaskulären Lithotripsie (Shockwave) wird sowohl oberflächlicher als auch sehr tief liegender Kalk durch die Anwendung von Ultraschallwellen zerstört. Anschließend können die Gefäße wie gewohnt erweitert und mit einem Stent versorgt werden.
Bei der Rotablation wird der innen liegende Gefäßkalk mit einem diamantenbesetzten Bohrer weg gefräst bevor das Gefäß dann in gewohnter Weise mit Ballons und Stents versorgt wird.
Spezielle Ballons mit integrierten Messern (Cutting Ballon) stehen zur Behandlung von zugewachsenen Stents zur Verfügung.
Spezielle Hochdruckballons (OPN-Ballons) werden mit hoher Atmosphärenzahl aufgedehnt und können so auch schwer zu eröffnende Gefäßabschnitte erreichen.
- Unterstützungssysteme bei eingeschränkter Herzfunktion
bei Patienten mit schwerer koronarer Herzerkrankung hat oft schon die Pumpleistung des Herzens nachgelassen. Weiterhin kann es im Rahmen akuter Herzinfarkte zu einem Herzversagen kommen. Hier steht uns die Impella-Pumpe als Unterstützungssystem zur Verfügung. Sie wird über die Leistenarterie bis zum Herz vorgebracht und sorgt hier für eine Entlastung. Sie wird sowohl im akuten Herzversagen als auch zur Erhöhung der Sicherheit bei der Durchführung komplexer Eingriffe eingesetzt.
Informationen für zuweisende Ärzt*innen
Zur Anmeldung einer stationären Herzkatheteruntersuchung oder gezielten Abklärung einer unklaren Herzinsuffizienz können Sie für unsere gemeinsamen Patienten einen Termin in unserem Zentralen Patientenmanagement (ZPM Innere Medizin) unter der Telefonnummer 0221 / 8907-18899 vereinbaren.
Als Ansprechpartnerinnen stehen Ihnen die Oberärztinnen Claudia Kramer (Tel.: 0221 / 8907-13855) und Dr. Friederike Lanz (Tel.: 0221 / 8907-18549) gerne zur Verfügung.
In Notfällen können Sie sich jederzeit über die Telefonzentrale (Tel.: 0221 / 8907-0) mit dem kardiologischen Dienstarzt verbinden lassen.
Seite zuletzt aktualisiert am 19.09.2024