Die Diagnose "Refluxerkrankung" kann in den meisten Fällen mittels der hochauflösenden Videoendoskopie bzw. Endoskopie mit einer speziellen Bildgebung (NBI Verfahren) durch Darstellen der typischen Schleimhautschäden gestellt werden. Bei vielen Patienten ist es zusätzlich notwendig, Proben (Biopsien) im Bereich der Speiseröhre und des Magenübergangs zu entnehmen, um sicher Veränderungen der Speiseröhrenschleimhaut auszuschließen.
Endoskopie und ph-Metrie
Ist die Endoskopie nicht richtungsweisend, so kann zusätzlich eine sogenannte pH-Metrie (Messung des Säuregehalts in der Speiseröhre über 48 Std.) durchgeführt werden. Bei dieser Untersuchung wird eine kleine pH-Meß-Sonde im Bereich der Speiseröhre fixiert und drahtlos der Säuregehalt in der Speiseröhre über 2 Tage unter Alltagsbedingungen gemessen. Durch die Kombination beider Verfahren kann heute bei nahezu allen Patienten mit Refluxbeschwerden die Diagnose einer Refluxerkrankung gesichert werden.
Impedanz-ph-Metrie
Eine weitere Methode zur Diagnose der Refluxerkrankung ist die Impedanz-pH-Metrie.
Hierbei wird über eine durch die Nase in die Speiseröhr vorgebrachte Sonde eine 24-h- Messung durchgeführt, die neben der Messung der Säure auch eine Feststellung eines nichtsauren Reflux erlaubt.
Säuremessung im Rachen (Restech DX)
Bei Verdacht auf refluxbedingte Beschwerden im Nasen-Rachen-Raum kann eine Säuremessung im Rachen (Restech DX) weitere Informationen liefern.
Über eine kleine Sonde, die durch die Nase in den Rachen gelegt wird, kann eine 24h-Messung der pH-Werte im Rachen durchgeführt werden.
Kontrastmittelschluck
Beim Kontrastmittelschluck schlucken sie Röntgenkontrastmittel während einer Durchleuchtungsuntersuchung. Hierbei können die Beweglichkeit der Speiseröhre während des Schluckaktes, das Ausmaß des Refluxes und die Größe der Zwerchfelllücke bestimmt werden. Auch eine Störung der Magenentleerung und eine Verlagerung des Magens in den Brustkorb können diagnostiziert werden.
Computertomogram (CT) des Brustkorbs
Diese Untersuchung wird nicht regelhaft bei einer Refluxerkrankung durchgeführt, sondern nur bei einem Verdacht auf einen Thoraxmagen. Das Ausmaß der Verlagerung des Magen in den Brustkorb wird hier dargestellt und ist insbesondere zur Planung einer Operation wichtig.
Magenentleerungsszintigraphie
Bei der Magenentleerungsszintigraphie bekommen Sie eine Mahlzeit mit einer radioaktiven Substanz mit minimaler Strahlendosis verabreicht. Mit einer speziellen „Kamera“ erfolgt dann in einem längeren Zeitraum die Messung der Magenentleerung. Dieses Verfahren wird bei Verdacht auf eine Magenentleerungsstörung angewendet, die ebenfalls zu Refluxsymptomen führen kann.
36-Punkt-Manomatrie zur Untersuchung des Bewegungsablaufs
Bei einigen Patienten liegt als Ursache der Beschwerden eine Störung des Bewegungsablaufes in der Speiseröhre (Motilitätstörung) vor. Hier ist es notwendig, den Bewegungsablauf der Speiseröhre zu messen. Im Krankenhaus Köln-Holweide steht als einer der wenigen Kliniken in Deutschland eine hochauflösende 36-Punkt-Manometrie zur Verfügung. Hier kann an 36 Punkten in der Speiseröhre gleichzeitig über den gesamten Umfang der Speiseröhre die Bewegung des Bewegungsablaufs gemessen werden und so auch feinste Bewegungsstörungen der Speiseröhre analysiert werden.
Aus den Ergebnissen der Untersuchung wird vom interdisziplinären Team (Innere Medizin, Gastroenterologie, Chirurgie) ein individuelles Beratungs- und Therapiekonzept für die Patienten erarbeitet. Dieses Vorgehen ist in der Bundesrepublik einzigartig und stellt somit einen innovativen und erfolgversprechenden Ansatz dar.