Kliniken der Stadt Köln gGmbH
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51067 Köln

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Hernienchirurgie in unserem Hernienzentrum Kliniken Köln

Die Chirurgie der Hernien umfasst die Versorgung sämtlicher Brüche der Bauchhöhle. Dabei handelt es sich um sowohl um angeborene Brüche der Leisten-, Nabel- oder Oberbauchregion, als auch erworbene Brüche z.B. nach erfolgten operativen Eingriffen im Sinne von Narbenbrüchen.

Zu unserer Philosophie gehört ein persönliches Anamnesegespräch um Ihre Beschwerden und die ursächliche Erkrankung zu verstehen. In der eingehenden anschließenden körperlichen Untersuchung verschaffen wir uns einen Eindruck von Ihrer Erkrankung.

Mit Hilfe von Sonographie (direkt während der Sprechstunde) und ggf. ergänzender Schnittbildgebung (MRT/CT) können wir uns ein abschließendes Bild von ihrer Erkrankung machen und die richtige Therapie planen.

Als therapeutische Verfahren bieten wir die komplette Breite der modernen Hernienversorgung mit laparo-endoskopischen (minimalinvasiven) Verfahren (TAPP, IPOM) sowie offene Operationstechniken (Nahtverfahren, Sublay, Ramirez) an.

Ob eine Netzimplantation erforderlich ist entscheiden wir im gemeinsamen Gespräch. 

Komplizierende Faktoren Ihrer Erkrankungen wie laufende Bauchfelldialyse, erforderliche Blutverdünnung oder relevante Nebenerkrankungen fließen in die Entscheidung des Therapieverfahrens ein.

Techniken

In Deutschland werden jährlich ca. 350.000 Leisten- oder Bauchwandbrüche behandelt. Hernienoperationen zählen somit zu den häufigsten chirurgischen Eingriffen. Seit 2006 versorgt die Klinik für Viszeral-, Gefäß- und Transplantationschirurgie in ihrem Hernienzentrum erfolgreich Patientinnen und Patienten mit Leisten-, Nabel- und Bauchwandbrüchen.

OP nach Lichtenstein mit Netz-©webop

Abb. 1: OP nach Lichtenstein mit Netz, ©webop

OP nach Shouldice ohne Netz - ©webop

Abb. 2: OP nach Shouldice ohne Netz, ©webop

Laparaskopische Hernienversorgung - ©webop

Netzplastik, Bionetze, Minimal Invasiv

Die Behandlung der meisten Brüche ist ambulant oder kurzstationär möglich. Das operative Spektrum reicht von konventionellen Verfahren mit und ohne Netzplastik (Lichtenstein oder Shouldics OP, Abbildungen 1 und 2) sowie dem Einsatz von Bionetzen bis zu minimal invasiven - laparaskopischen Verfahren (TAPP und IPOM, Abbildungen 3 und 4). Auch die größeren Eingriffe werden mit winzigen Hautschnitten minimal invasiv  durchgeführt.

Laparaskopische Hernienversorgung mit Netz AnlageTAPP - ©webop

Abb. 3: Laparaskopische Hernienversorgung mit Netz Anlage TAPP, ©webop

 

Qualitätssicherung

Die Einhaltung des Qualitätsstandards wird durch die ständige Kontrolle der Ergebnisse, Berücksichtigung der medizinischen Leitlinien und durch eine eigene intensive Forschungstätigkeit gesichert. Hierbei unterstützt uns das Institut für Forschung in der operativen Medizin (IFOM).

Seit 2012 nehmen wir teil an einer Qualitätssicherungsstudie und geben die Daten unserer durchgeführten Hernienoperationen anonymisiert in ein bundesweites Register (Herniamed) ein. Dort werden die Ergebnisse der Behandlungen bis zu zehn Jahre gespeichert und ausgewertet, um weitere medizinische Fortschritte in der Behandlung von Hernien zu erzielen.

Das Behandlungsteam

Ärztliches Team

Dr. med. Jonas Lange E-Mail schreiben

Oberarzt

Facharzt für Viszeral- und spezielle Viszeralchirurgie, Notfallmedizin
Klinik für Viszeral-, Tumor-, Transplantations- und Gefäßchirurgie

Prof. Dr. med. Markus M. Heiss E-Mail schreiben

Akademische Leitung des Lehrstuhls für Chirurgie I der Universität Witten-Herdecke
Facharzt für Chirurgie, Viszeral- und spezielle Chirurgie, Teilgebietsbezeichnung Gefäßchirurgie

+49 221 8907-3770
FAX: +49 221 8907-8561

Joachim Urmersbach E-Mail schreiben

Oberarzt

Facharzt für Chirurgie

Klinik für Viszeral-, Tumor-, Transplantations- und Gefäßchirurgie

Simone Seefeldt

Fachärztin für Viszeralchirurgie


Klinik für Viszeral-, Tumor-, Transplantations- und Gefäßchirurgie

Kontakt

Hernienzentrum der Kliniken der Stadt Köln

Standort Merheim
Tel.: 0221 8907-18500
Sprechstunde: Mittwoch 10:00 Uhr bis 15:00 Uhr

Standort Holweide
Tel.: 0221 8907-2638
Sprechstunde: Mittwoch 10:00 Uhr bis 14:30 Uhr

Zertifizierung

  • DHG – Siegel Qualitätsgesicherte Hernienchirurgie

Studie im Hernienzentrum

BIOLAP:
Biologisches versus synthetisches Netz bei der laparoskopischen Hernienversorgung - eine randomisierte multizentrische, prospektive, selbst-kontrollierte klinische Studie

 

Die Behandlung von Leistenbrüchen (Hernien) erfolgt üblicherweise durch den Einsatz eines Netzes, welches entweder aus einem biologischen oder einem synthetischen Material besteht. Es finden sich immer mehr Hinweise darauf, dass durch den Einsatz biologischer Netze weniger Schmerzen nach der OP auftreten. Bislang existieren jedoch keine Studien, die gezielt untersucht haben, ob der vermutete Vorteil des biologischen Netzmaterials nachgewiesen werden kann.

Biologische Netze werden im Gegensatz zu synthetischen Netzen im Laufe der Zeit vollständig durch körpereigenes Gewebe ersetzt, so dass kein dauerhaftes Implantat im Körper verbleibt. Da die biologischen Netze jedoch fast dreimal so teuer sind wie synthetische und der Vorteil der biologischen Netze bis jetzt noch nicht belegt ist, werden in den meisten Fällen synthetische Netze verwendet.

In dieser klinischen Prüfung soll gezeigt werden, dass bei der Verwendung von biologischem Netzmaterial zur Behandlung von Leistenbrüchen nach der Operation weniger Schmerzen auftreten als bei der Verwendung von synthetischem Netzmaterial, ohne dass es zu einem erhöhten Risiko für einen erneuten Leistenbruch (Rezidiv) kommt.

Um das Auftreten von Schmerzen nach der Operation durch die beiden unterschiedlichen Netze bestmöglich miteinander vergleichen zu können, werden für diese Prüfung Patienten gesucht, die einen beidseitigen Leistenbruch haben. So kann an der einen Seite das synthetische Netz eingesetzt werden und an der anderen Seite das biologische. Der Patient kann nach der Operation optimal beurteilen, ob eines der Netze Beschwerden verursacht.


Sollten Sie interesse an der Teilnahme dieser Studie haben beraten wir Sie gerne in unserer Sprechstunde.
Patienteninformation: Tel. 0221-8907-18500 oder während der Sprechstunde

 

Chirurgie für Afrika - Hernia International

Seit 2010 reist Prof. Markus M. Heiss alle ein bis zwei Jahre in einem Team mit wechselnder Besetzung (drei Chirurgen, ein Anästhesist, eine OP-Schwester und eine Narkoseschwester) für ca. zehn Tage in ein afrikanisches, manchmal auch in ein anderes Land der so genannten dritten Welt. Dort operieren sie Patient*innen, von denen manche beispielsweise seit Jahrzehnten unter einem Leistenbruch leiden.

Während in Deutschland Hernien gut und unkompliziert behandelbar sind, fehlen in vielen der oben erwähnten Länder qualifizierte Ärzt*innen und Krankenhäuser. Deshalb unterrichten sie während der Einsätze nach Möglichkeit auch Ärzt*innen, damit sie diese Operationen künftig selbst durchführen können. Insgesamt haben die Merheimer Teams schon weit über 500 Patient*innen erfolgreich operiert.

Weitere Informationen und Fotos finden Sie: