Erste deutschlandweite Analyse auf Basis abgeschlossener Krankenhausfälle
Etwa ein Fünftel der stationär behandelten Covid-19-Patienten sind verstorben
Etwa ein Fünftel der Covid-19-Patienten, die von Ende Februar bis Mitte April 2020 in deutschen Krankenhäusern aufgenommen wurden, sind verstorben. Bei Patienten mit Beatmung lag die Sterblichkeit bei 53 Prozent, bei denen ohne Beatmung mit 16 Prozent dagegen deutlich niedriger. Insgesamt wurden 17 Prozent der Patienten beatmet. Das sind zentrale Ergebnisse einer Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO), der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) und der Technischen Universität Berlin, die jetzt im medizinischen Fachmagazin „The Lancet Respiratory Medicine“ veröffentlicht worden ist. Ausgewertet wurden die Daten von etwa 10.000 Patienten mit bestätigter Covid-19-Diagnose, die vom 26. Februar bis zum 19. April 2020 in insgesamt 920 deutschen Krankenhäusern aufgenommen wurden. Die gemeinsame Studie liefert erstmals bundesweite und bevölkerungsrepräsentative Ergebnisse zur Behandlung der Covid-19-Patienten in Deutschland auf Basis der AOK-Abrechnungsdaten, die knapp ein Drittel der deutschen Bevölkerung abbilden. Ein Fokus liegt dabei auf der Situation der beatmeten Patienten.
Hauptautor der Studie ist Prof. Dr. Christian Karagiannidis, er ist Sprecher der DIVI-Sektion „Lunge – Respiratorisches Versagen“ sowie Leiter des ECMO-Zentrums unserer Lungenklinik Köln-Merheim.
Zur gemeinsamen Pressemitteilung von WIdO, DIVI und TU Berlin.
Hier der Link zu der Studie, die im medizinischen Fachmagazin „The Lancet Respiratory Medicine“ heute veröffentlicht wurde: http://www.thelancet.com/journals/lanres/article/PIIS2213-2600(20)30316-7/fulltext
Unter diesem Link ist die Studie ab heute 40 Tage kostenfrei zugänglich.