Das Kinderkrankenhaus Amsterdamer Straße in Köln freut sich über eine großzügige Spende des Fördervereins „Kinderkrankenhaus Amsterdamer Straße Köln e.V.". Der Verein überreichte zwei hochmoderne Simulatoren für spezifisches Training von Notfällen im Kindesalter und setzt damit ein starkes Zeichen für die Verbesserung der Notfallversorgung von Kindern und Säuglingen. Darüber hinaus übernimmt der Förderverein die Kosten für die Ausbildung zum Simulationstrainer für mehrere Mitarbeitende, so dass ab sofort ein interprofessionelles Team aus Pflegenden und Ärzten regelmäßig hochspezialisierte Notfall-Teamtrainings durchführen kann. Das gesamte Spendenvolumen für dieses Projekt beträgt rund 55.000,- Euro.
Die neuen Simulatoren ermöglichen ein realitätsnahes Training lebensbedrohlicher Notfallsituationen bei Säuglingen und Kindern. Sie sind ein zentraler Bestandteil moderner Ausbildung und dienen dazu, medizinisches Personal unter realitätsnahen Bedingungen zu schulen – sei es bei Wiederbelebung, Atemwegssicherung oder bei der Versorgung schwerer Traumata.
„Im Notfall zählt jede Sekunde"
"Gerade bei medizinischen Notfällen bei Kindern und Säuglingen zählt jede Sekunde – und jeder Handgriff muss sitzen", betont Hans-Werner Willecke, Schatzmeister des Fördervereins und erläutert: „Sehr gerne haben wir uns für diese Investition eingesetzt, die den Kleinsten in medizinischen Notfällen das Leben retten kann. Deshalb haben wir uns bewusst entschieden, gezielt in diese spezielle Technik der Simulatoren und in das spezifische Training des Teams zu investieren." Durch die Finanzierung können nun regelmäßige und genau an die Bedürfnisse des Teams angepasste Trainings stattfinden. Die Trainings können durch die flexiblen Simulatoren auf der Intensivstation, in der Notaufnahme oder auch auf der normalen Station stattfinden - überall dort, wo im Ernstfall jede Sekunde zählt.
Simulatoren wirken sehr lebensecht
Die Simulatoren wirken sehr lebensecht, zeigen Mimik, haben plötzlich eine hohe Körpertemperatur, einen hohen Puls oder atmen schwer – oder wenig bis gar nicht. Das Training an solchen innovativen Simulatoren ist elementar, um Sicherheit darin zu gewinnen, was in welcher Notfallsituation getan werden muss, um das Leben des Kindes zu retten. Die psychische Beastung in solchen Situationen ist für das gesamte Team enorm. „Regelmäßige Simulationsteamtrainings schaffen Sicherheit, fördern die interprofessionelle Zusammenarbeit zwischen Pflegekräften und Ärzt*innen und verbessern nachweislich die Versorgungsqualität. Durch das Training wird auch die Attraktivität einer Tätigkeit in diesem herausfordernden Bereich gerade auch für Pflegende gefördert", betont Dr. Marc Hoppenz, Leitender Oberarzt Neonatologie und Intensivmedizin.
Die Spende dieser hochmodernen Simulatoren sowie das Investment für die Ausbildung für das Notfalltraining bedeutet uns sehr viel und wäre ohne diese wertvolle Unterstützung des Fördervereins kaum möglich gewesen, dafür danken wir dem Vorstand sehr herzlich", betont Prof. Dr. Michael Weiß, Ärztlicher Direktor im Kinderkrankenhaus Amsterdamer Straße. Mit dieser Maßnahme unterstreicht der Förderverein seine zentrale Rolle in der Weiterentwicklung der medizinischen Versorgung in der Region und trägt aktiv zur Patientensicherheit bei – von Anfang an.
Hausinterne Simulationstrainings sind nachweislich besonders effektiv
Der Aufbau eines hauseigenen Simulationsteams ist die effektivste Möglichkeit um die Patientenversorgung im Notfall immer weiter zu optimieren. Gleichzeitig verbessern regelmäßige Teamtrainings auch die Mitarbeiterzufriedenheit.
„Seit dem Jahr 2020 gibt es publizierte Empfehlungen des Netzwerks Kindersimulation e.V. zur Durchführung simulationsbasierter pädiatrischer Teamtrainings. Diese Empfehlungen der deutschsprachigen Fachgesellschaft für pädiatrisches Simulationstraining beinhalten Mindeststandards um effektive Trainings mit nachhaltiger Wirkung durchzuführen", erläutert Oberärz-tin Dr. Annika Paulun, die ehrenamtlich dem Vorstand der Fachgesellschaft angehört und die verbindlichen Leitlinien mit ausgearbeitet hat.
Ein Training lebt zum einen von gut ausgebildeten Simulationstrainern und zum anderen von einem möglichst realistischen Equipment. In einem Trainerkurs lernen zukünftige Trainer*innen die wesentlichen Skills um ein effektives Debriefing durchzuführen und realistische Szenarien zu entwickeln. Da in der Kinderheilkunde Patienten verschiedenster Altersstufen behandelt werden, ist es außerdem wichtig, dass auch verschiedene Simulatoren vorhanden sind, um diese Altersstufen zu repräsentieren.