Merkblatt zur Gallenblasenentfernung über einen Bauchschnitt

Sehr geehrte Patientin,
sehr geehrter Patient,
Sie sind wegen einer Erkrankung der Gallenblase im konventionell offenen Verfahren operiert worden.

Zum besseren Verständnis der damit verbundenen Gegebenheiten und der nach der Operation notwendigen Weiterbehandlung wollen wir Ihnen nachfolgend einige Zusammenhänge erklären.
Der Hauptgallengang verbindet die Leber mit dem Zwölffingerdarm und ist für einen ungehinderten Gallenabfluß verantwortlich.

Auf die Gallenblase kann man verzichten, da sie nur ein kleines Reservoir für den Gallensaft darstellt, welches im Krankheitsfall meist nicht mehr funktionsfähig ist. Auch nach der Entfernung der Gallenblase wird von der Leber genügend Gallenflüssigkeit zu den Mahlzeiten in den Darm ausgeschieden, so daß die Verdauung regelrecht vonstattengehen kann.
Nach einigen Wochen hat sich Ihr Körper der neuen Situation angepaßt, so daß Sie , sofern keine Stoffwechselstörung wie etwa Diabetes vorliegt, ohne Einschränkung alles essen und trinken können.

Zu einem guten Heilerfog können Sie wesentlich beitragen, indem Sie nachfolgende Regeln beachten:
Nach der Entfernung des Hautfadens oder der Hautfäden benötigt die Wunde keinen weiteren Schutz mehr. Jetzt sind auch Duschen und kurzes Baden erlaubt. Im allgemeinen darf hier jeder Dusch- bzw. Badezusatz verwendet werden.

 

 
Körperliche Belastung:
Um eine feste Narbe zu erhalten, sollten in den ersten 6 Wochen nach der Operation nicht mehr als 10 kg schwere Lasten gehoben werden.
Autofahren sollte man erst ab dem 10. Tag nach der Operation, da im Bereich der Operation z.B. beim scharfen Bremsen noch Schmerzen auftreten können und damit eine Reaktionsverzögerung besteht.
Je nach Tätigkeit sind Sie nach der Entlassung noch 2 - 3 Wochen arbeitsunfähig. Die Dauer der Arbeitsunfähigkeit legt Ihr nachbehandelnder Arzt oder Hausarzt fest.

 


Sportliche Tätigkeit:
Unterschiedliche Sportarten belasten die Narbe unterschiedlich stark, wir geben deswegen folgende Richtlinien:

Ab der 4. Woche: leichte Sportarten wie z.B. Wandern und Schwimmen
Ab der 6. Woche: mittelschwere Sportarten wie z.B. Fahrradfahren und Joggen
Ab der 8. Woche: alle Ballspiele wie Fußball, Handball, Tennis, Golf sowie jeglicher Leistungssport.

Wir hoffen, Ihnen mit diesem Merkblatt Informationen darüber gegeben zu haben, wie Sie selbst zum dauerhaften Operationserfolg beitragen können. Für weitere Fragen stehen wir und Ihr behandelnder Arzt Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
Prof. Dr. Claus F. Eisenberger