Minimal-invasive Chirurgie

Die Schlüssellochchirurgie (Minimal Invasive Chirurgie; MIC; Laparoskopie etc.)

Informationen für Zuweiser 


Die Vorteile der minimal-invasiven Chirurgie, der so genannten Schlüssellochchirurgie, sind neben der besseren Kosmetik weniger Schmerzen, schnellere Erholung nach der Operation und frühere Entlassungsfähigkeit aus dem Krankenhaus. Diese Vorteile konnten in vielen Untersuchungen wissenschaftlich bestätigt werden. Aufgrund der nur wenige Millimeter kleinen Hautschnitte ist der Patient schneller fit und kann früher wieder seinen Tätigkeiten bei Freizeit, Sport und Beruf nachgehen. Auch treten weniger Verwachsungen und Narbenbrüche im Vergleich zur offenen Operation mittels Bauchschnitt auf.

Angefangen hat die Entwicklung, Operationen mit einer Kamera im Bauch über dünne Stabinstrumente durchzuführen, vor ca. 40 Jahren mit der Entfernung der Gallenblase und des Wurmfortsatzes, auch Blinddarm genannt. Inzwischen können wir die schonende Operationstechnik zum Wohle des Patienten bei vielen Erkrankungen an fast allen Organen im Bauch einsetzen. Ob dies für den einzelnen Patienten sinnvoll ist, muss im Einzelfall, am besten im Rahmen einer Vorstellung in unserer Spezialsprechstunde, besprochen werden.

Selbst große Operationen an Magen, Leber, Milz, Dünn- und Dickdarm inklusive Mastdarm, ob bei gutartigen oder bösartigen Erkrankungen, werden in unserer Klinik routinemäßig mit der minimal-invasiven Technik durchgeführt. Dabei zeigen inzwischen viele Untersuchungen, dass der Erfolg bei bösartigen Erkrankungen im Vergleich zur herkömmlichen offenen Operation (über einen großen Bauchschnitt) mindestens genau so gut, vielleicht sogar besser ist, solange der Eingriff in einem spezialisierten Zentrum durchgeführt wird.

Ein weiterer Vorteil neben der optischen Vergrößerung der verwendeten Kamera scheint dabei die geringere Beeinträchtigung des Immunsystems des Patienten zu sein. Der Blutverlust ist geringer, der Darm trocknet nicht aus, der Operateur kann Details besser erkennen und aufgrund der so genannten Winkeloptik sogar um die Ecke sehen.


Wir sehen unsere Aufgabe neben der bestmöglichen Versorgung der Patienten auch in der weiteren Entwicklung der Operationstechniken. Die Qualitätssicherung auch in diesem Bereich liegt uns besonders am Herzen. So werden viele Minimal-invasive Operationen, natürlich nur mit Einverständnis des Patienten, in nationalen Registern dokumentiert. So erhalten wir kährlich vergleichende Analysen.

Narbenlose Chirurgie (NOTES)

In letzter Zeit wird zunehmend über eine Weiterentwicklung der minimal-invasiven Chirurgie im Sinne einer narbenlosen Chirurgie gesprochen und geschrieben. Die in diesem Zusammenhang  verwendete Abkürzung NOTES steht für " Natural Orifice Transluminal Endoscopic Surgery" und bedeutet endoskopisches Operieren in Körperhöhlen über natürliche Zugangswege.

Dabei wird die Bauchoperation zur Vermeidung jeglicher sichtbarer Narben über Mund, After oder Scheide durchgeführt. Der Eingriff in der Bauchhöhle erfolgt wie eine traditionelle Bauchspiegelungs-Operation, aber durch die fast fehlende Bauchdeckenverletzung durch die sonst notwendigen Ventilhülsen sind die Schmerzen, das Wundentzündungsrisiko sowie die Narbenbruchgefahr noch geringer und die Erholung nach der Operation noch schneller.

Bislang wird vorallem die Gallenblasenentfernung bei Frauen über die Scheide mit einem winzigen, nicht sichtbaren Hilfsschnitt in der Nabelgrube durchgeführt. Aber auch andere Eingriffe wie die sogenannte Blinddarmoperation und Operationen am Dickdarm sind auf diesem Weg bei Frauen möglich. Gerne stehen wir Ihnen beratend zur Verfügung.

Als Alternative bei männlichen Patienten steht uns die so genannte „needle technique“ zur Verfügung. Hierbei werden statt der in der Schlüssellochchirurgie üblichen 10mm dicken Kamera sowie 5mm und 10mm dicken Instrumente lediglich eine 3,5mm dünne Kamera und 3mm dünne Instrumente verwendet. Auch dadurch können der postoperative Schmerz und die Narbenbruchgefahr im Vergleich zur traditionellen Bauchspiegelung verringert werden.

 

Wir haben Ihnen all diese Informationen auch in einem Flyer zusammengefasst.
Falls Sie Fragen zu einer dieser Techniken haben oder aber eine Operation bei Ihnen notwendig sein sollte, können Sie oder Ihr behandelnder Arzt gerne einen Termin in unserer Spezialsprechstunde vereinbaren:

  • 0221/8907-2638 (Krankenhaus Holweide) 
  • 0221/8907-18500 (Krankenhaus Merheim)

Haben Sie Vorbefunde oder Röntgenbilder? Bringen Sie diese doch gerne direkt mit!

PD Dr. D. R. Bulian

Leiter Minimal invasive
Chirurgie / NOTES

Kompetenzzentrum Minimal Invasive Chirurgie