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Lebensrettung, Trost, Teamplay, Chaosbewältigung  - Arbeiten in einem Notfallzentrum

Dominik Weber, Funktionsleitung Notfallzentrum. Foto Panousi

Die Notaufnahmen in deutschen Krankenhäusern sind für Patienten eine wichtige Anlaufstelle. Doch wie erleben Pflegekräfte die Arbeit? Dominik Weber, Pflegeleitung im Notfallzentrum Merheim, berichtet.

Eindrücke aus dem Notfallzentrum gibt es auch auf Instagram.

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Wie sieht Ihr Arbeitsalltag im Notfallzentrum Merheim aus?

„Erwarte das Unerwartete“ könnte unser Motto heißen. Anders als in einer Ambulanz oder Praxis, die ganz oder überwiegend mit Terminvereinbarungen arbeitet, wissen wir zu Dienstbeginn nie, was uns erwartet. Bringt der Rettungshubschrauber einen oder mehrere Schwerstverletzte? Beginnt eine Infektionswelle, zum Beispiel Grippe oder Norovirus, mit vielen Patienten? Kommen junge, alte, schwer oder leichter kranke Menschen zu uns? Schaffen wir es, die Patienten ohne unzumutbar lange Wartezeiten zu versorgen?

Ist jeder Tag anders?

Wenn es im Winter Glatteis gibt, kommen mehr Patienten mit Frakturen zu uns. An den ersten sonnigen Frühjahrswochenenden holen Motorradfahrer ihre Maschinen aus der Garage und leider landen häufig einige Motorradfahrer nach Unfällen bei uns. Auch am Wochenende oder mittwochs nachmittags, wenn viele Arztpraxen geschlossen haben, dann kommen mehr Menschen in die Notaufnahmen. Darauf müssen wir uns gedanklich einstellen.

Wenn es aber einen Unfall mit mehreren Schwerstverletzten gibt, dann müssen wir sofort reagieren und unsere Arbeit um planen. Zum einen muss das Schockraumteam alarmiert werden, damit Schwerstverletzte unverzüglich behandelt werden können. Zum anderen müssen wir die Patienten mit leichteren Beschwerden informieren, dass ihre Behandlung sich weiter verzögern wird.

Rettungshubschrauber auf dem Dachlandeplatz Köln-Merheim. Foto: M. Habermann

Wie häufig kommt so etwas vor?

Das Krankenhaus Merheim wird als überregionales Traumazentrum häufig angeflogen, an manchen Tagen sogar mehrmals. Daher muss die Arbeit gut organisiert sein und wir müssen sehr flexibel sein.

Was ist besonders an der Arbeit im Notfallzentrum Merheim?

Bei uns arbeiten Kolleginnen und Kollegen aus verschiedenen Berufsgruppen Hand in Hand. Ärzte, Pflegefachkräfte, Notfallsanitäter und medizinische Fachangestellte müssen gut zusammenarbeiten, damit die Patienten schnell und gut versorgt werden können. Bei uns gibt es viele unterschiedlichen Typen und Charaktere, die gut miteinander auskommen. Trotz der hohen Belastung arbeiten wir gut und gerne zusammen.

Haben Sie Unterstützung bei der Arbeit?

Wir arbeiten mit einer speziellen Software für Notaufnahmen; die pflegerische Versorgung läuft daher papierlos. Dies ist für uns eine deutliche Entlastung. Zudem werden wir von verschiedenen Aufgaben durch Kollegen entlastet. Beispielsweise sorgen Versorgungsassistenten dafür, dass unsere Schränke mit Verbänden, Spritzen, Kanülen und anderen Verbrauchsmaterialien regelmäßig aufgefüllt werden; auch das ist eine große Hilfe. Bei Personalausfällen habe ich als Leitung Hilfe vom Ausfallmanagement oder von Kollegen aus dem Springerpool. Auch Stationshilfen und der Patiententransportdienst unterstützen uns.

Behandlungszimmer. Foto: Sabine Rütten

Warum suchen Sie jetzt neue Kolleginnen und Kollegen?

Damit wir Patienten schneller und besser versorgen können, eröffnen wir in Kürze eine Aufnahmestation. Dafür benötigen wir neue Kollegen, die aber nicht nur auf der Station, sondern auch im Zentralen Bereich des Notfallzentrums selbst arbeiten wollen. Wir sind ein Team.

Was erwarten Sie von Ihren neuen Kolleginnen und Kollegen?

Die neuen Kollegen sollten fachliche Kompetenz mitbringen, also eine abgeschlossene Berufsausbildung und Berufserfahrung. Genauso wichtig sind soziale Kompetenz, Organisationstalent und Flexibilität. Man ist „Chaosbezwinger“, Lebensretter, Tröster, Alltagsheld und Teamplayer. Die Arbeit kann stressig und belastend sein, aber auch toll und befriedigend.

 

Team Notfallzentrum im Einsatz. Foto: Panousi Fotografie

Und was erwartet diese?

Wer Vielfalt im Arbeitsalltag mag, ist bei uns goldrichtig. Die Arbeit ist durch die unterschiedlichen Aufgaben fordernd, aber auch sehr vielseitig. Die Lebensrettung im Schockraum nach schwersten Unfällen oder die Hilfe für Patienten nach Schlaganfall gehört ebenso dazu wie die Betreuung eines hochbetagten, verwirrten Menschen oder die Kommunikation mit besorgten oder aufgebrachten Angehörigen.

Diese Herausforderungen schweißen uns aber auch zu einem guten Team zusammen. Wir sind mit Leidenschaft bei der Arbeit. Bei den Kliniken Köln werden Fort- und Weiterbildung gefördert, z.B. in die Fachweiterbildung „Notfallpflege“, ACLS- und ATCN Kursen und der Manchester Triage.

 

 

 

 

Und sonst?

Gerne bieten wir interessierten Fachkräften eine Hospitation an, um uns kennenzulernen.

Kontakt:
Dominik Weber
Funktionsleitung                                                                                                                            
0221 8907 18870 oder 0172 512 652                                                                                                    
weberd@kliniken-koeln.de

Für eine direkte Bewerbung:
Peter Fels                                                                                                                        Pflegedienstleitung                                                                                                             
felsp@kliniken-koeln.de