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Multiple Sklerose (MS) - Verlaufsformen und seltene Sonderformen

Verlaufsformen der MS und seltene Sonderformen

Die MS wird grundsätzlich in drei Verlaufsformen eingeteilt:

  • schubförmige Verlaufsform
  • sekundär chronisch progrediente Form
  • primär chronisch progrediente Form

 

Der Großteil der Patienten erkrankt zunächst an der schubförmigen Verlaufsform. Als Schub wird hierbei das Auftreten eines klinischen Symptoms gewertet, das länger als 24 Stunden anhält. Zwischen den Schüben kann der Patient oft völlig beschwerdefrei leben. Über die Jahre geht  diese Verlaufsform dann langsam in eine (sekundär) chronische Verlaufsform über.

 

Abb.1. Klinische Formen und pathophysiologische Mechanismen der Multiplen Sklerose

Abb.1. Klinische Formen und pathophysiologische Mechanismen der Multiplen Sklerose

Meist treten die ersten Schübe im frühen Erwachsenenalter (20-30 Jahre) auf, in seltenen Fällen können aber auch Kinder oder Patienten über 60 Jahre einen ersten Schub erleiden. Frauen erkranken cirka doppelt so häufig wie Männer an Multipler Sklerose.


Die primär chronische progrediente Form zeigt keine schubförmige Verschlechterung, sondern von Anfang an eine langsame Ausbreitung von verschiedenen Symptomen. Sie tritt in den meisten Fällen erst jenseits des 40. Lebensjahrs und wesentlich seltener (10-15% der Fälle) auf. Bis heute ist nicht abschließend geklärt, ob diese Form der MS möglicherweise als eigenständige Erkrankung klassifiziert werden müsste, da sich die zugrunde liegenden Mechanismen wahrscheinlich von denen der anderen Formen unterscheiden.
Daneben gibt es seltene Sonderformen der MS:

  • Neuromyelitis optica (betrifft nur den Sehnerven und das Rückenmark)
  • akute demyelinisierende Enzephalomyelitis (ADEM), die u.U. sehr intensiv aber monophasisch nach Infektionen oder Impfungen verläuft
  • Balo’s Sklerose