Kliniken der Stadt Köln gGmbH
Ostmerheimerstr. 200
51109 Köln

Tel.: +49 221 8907 - 0
E-Mail: postservice@kliniken-koeln.de
Web: www.kliniken-koeln.de

Welche Anästhesieverfahren werden durchgeführt?


Allgemeinanästhesie


Bei der „Vollnarkose“ wird der Patient für die Dauer des operativen Eingriffs oder der Untersuchung in einen tiefen Schlaf mit gleichzeitigem Verlust des Bewusstseins und der Schmerzempfindung versetzt. Dabei werden über eine zuvor gelegte Infusion („Tropf“) nacheinander verschiedene, in Art und Dosierung individuell auf den Patienten und die geplante Operation abgestimmte Medikamente gespritzt. Hierzu gehören in der Regel ein Schlafmittel (Hypnotikum), ein sehr starkes Schmerzmittel (Opioid) und je nach Operation ein Medikament, das die Muskulatur erschlaffen lässt (Muskelrelaxans). Aufrechterhalten wird die Narkose für die Dauer der Operation bzw. der Untersuchung entweder durch die Inhalation von Narkosegasen oder durch die kontinuierliche Gabe über die Infusion. Die heutzutage zur Verwendung kommenden Medikamente sind in der Regel sehr gut steuerbar, so dass ein langes Nachschlafen/verzögertes Aufwachen nur noch selten vorkommt. Da die eigene Atmung sowie wichtige Schutzreflexe wie Husten und Schlucken nach Narkoseeinleitung in der Regel aussetzen, wird in den meisten Fällen eine künstliche Beatmung notwendig sein. Hierzu wird der Anästhesist einen Beatmungsschlauch (Tubus) in oder eine Kehlkopfmaske (Larynxmaske) vor der Luftröhre platzieren. Zusätzlich kann das Einlegen einer Magensonde erforderlich sein. All diese Maßnahmen erfolgen, wenn der Patient schläft, hiervon also nichts mehr verspürt.


Regionalanästhesie


Die „Teilnarkose“ kann, je nach Patient, Art und Dauer des operativen Eingriffs alternativ oder ergänzend zur „Vollnarkose“ zum Einsatz kommen. Dabei werden Nerven oder Nervenbündel blockiert, die für die Versorgung der Körperregion (daher die Bezeichnung Regionalanästhesie), in der die Operation stattfindet, zuständig sind. Unterscheiden lassen sich grundsätzlich rückenmarksnahe Blockaden (Spinalanästhesie, Periduralanästhesie, Paravertebralanästhesie), bei denen die Nerven bereits kurz nach Verlassen des Rückenmarks durch die Injektion eines Lokalanästhetikums in diesem Bereich blockiert werden, sowie periphere Blockaden, bei denen die Injektion im Bereich des Nervenverlaufs erfolgt, um lediglich einen Teil des Arms oder Beins oder bestimmt Regionen des Halses oder Körperstamms zu betäuben.

Für die Durchführung vor allem der peripheren Regionalanästhesie werden wann immer möglich moderne Ultraschallgeräte verwendet, die es dem Anästhesisten ermöglichen, den Nerv und die Ausbreitung des Lokalanästhetikums „live“ zu betrachten. Neben Einzelinjektionen („singleshot“), bei denen die Betäubung der Nerven für die Dauer der Operation besteht und nach wenigen Stunden nachlässt, besteht zusätzlich die Möglichkeit, einen sehr dünnen Katheter im Bereich des Nerven zu platzieren, so dass die Betäubung durch kontinuierliche Gabe von Lokalanästhetika und ggf. starken Schmerzmitteln (Opioide) auch über die Operation hinaus anhält. Somit ermöglichen wir Ihnen über die gesamte Phase der Operation und auch darüber hinaus eine schmerzarme Zeit.

Bei Kindern besteht zusätzlich die Möglichkeit einer sogenannten Kaudalanästhesie, bei der die Injektion des Lokalanästhetikums im Bereich einer, im Kindesalter noch vorhandenen, natürlichen Öffnung im Bereich des Steißbeins erfolgt.