Facharzt Strahlentherapie
Klinik für Strahlentherapie im Krankenhaus Köln-Merheim
Hier finden Sie die Inhalte der Ärztlichen Weiterbildung FA Strahlentherapie. Weiterbildungsbefugt ist der Chefarzt der Klinik für Strahlentherapie Prof. Dr. med. Peter Niehoff.
Ärzte in Weiterbildung zum FA Strahlentherapie sollen Kenntnisse und Fertigkeiten in den folgenden Bereichen erlangen:
Allgemeine Tumorbiologie
Die Weiterzubildenden können die für die Entstehung und Entwicklung maligner Tumoren in der Literatur beschriebenen relevanten Zell- und molekularbiologischen Mechanismen verstehen und anwenden.
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Strahlenbiologie
Die Weiterzubildenden können die in Lehrbüchern und wissenschaftlichen Arbeiten beschriebenen Effekte ionisierender Strahlen in Zellkultur- und Tiermodellen interpretieren. Sie können für akut und spät reagierende Gewebe die dosis-, fraktionierungs- und volumenabhängige Akut- und Spättoxizität angeben. Sie können in einer interdisziplinären Diskussion eine von ihnen ggf. bevorzugte Fraktionierung begründen sowie den Einsatz radiosensibilisierender oder radioprotektiver Substanzen diskutieren.
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Grundlagen und Anwendung der Strahlenphysik in der Strahlentherapie
Basierend auf Grundkenntnissen des Aufbaus der Materie, der Strahlenarten sowie der Wechselwirkung von Strahlung mit der Materie können die Weiterzubildenden Tiefendosis-Kurven interpretieren und in der klinischen Routine die geeignete Strahlenart (Photonen, Elektronen, andere) und -Energie anwenden. Sie können die zur Dosimetrie geeigneten Messverfahren wählen und die Messgenauigkeit abschätzen. Die Weiterzubildenden können einem interessierten Laien bzw. einem Patienten die grundsätzliche Funktionsweise der in der Radio-Onkologie eingesetzten Geräte erklären, z.B.:
- Computertomograph
- Simulator
- LINAC
- Portal Imaging
- Planungsrechner
- Tele-Cobalt-Gerät
- Einrichtungen für Afterloading Brachytherapie
Sie sind in der Lage, die zur Betriebssicherheit regelmässig oder bei Störungen zusätzlich durchgeführten Kontrollen und Messwerte eines LINAC mit dem verantwortlichen Physiker zu beurteilen.
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Strahlenschutz
Unter Anwendung der Grundprinzipien des Strahlenschutzes sowie deren gesetzlichen Ausführungsbestimmungen können die Weiterzubildenden die zum Schutz der Patienten, des Personals sowie zum eigenen Schutz erforderlichen Maßnahmen treffen. Sie können Strahlenunfällen vorbeugen und, im Falle eines Unfalles mit Strahlen, den Schweregrad abschätzen und die erforderlichen medizinischen Maßnahmen einleiten.
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Bildgebung und Zielvolumen
Die Weiterzubildenden können die in einem Operations- oder Endoskopiebericht bzw. im schriftlichen Befund vom Radiologen beschriebenen anatomischen Strukturen in einem diagnostischen CT identifizieren und damit das GTV (gross tumor volume) einer 3-dimensionalen Radiotherapie-Planung zugrunde legen.
Die Weiterzubildenden erlernen, anhand der Untersuchungsbefunde und der bereitgestellten Dokumente (Bildmaterial; Krankengeschichte; Operationsberichte; Histologiebefunde) das Zielvolumen für die Bestrahlungsplanung zu definieren und dem zuständigen Oberarzt die Rationale ihres fertigen Entwurfes zu erklären. Sie beherrschen die verschiedenen Planungsprogramme perfekt. Sie können Dosis-Volumen-Histogramme interpretieren und kennen die Toleranz-Dosen kritischerOrgane.
Sie kennen die Prinzipien einer Simulation, können mit Hilfe einer medizinischtechnischen Fachperson eine Simulation anhand eines Computer-berechneten Planes durchführen, die Lage des Isozentrums kontrollieren und die Einstellung am Therapiegerät klinisch und anhand von Verifikationsaufnahmen überprüfen. Sie können einfache Bestrahlungen (ap/pa oder seitlich opponierende Felder) am Simulator oder am Therapiegerät einstellen und für Standard-Situationen die Monitoreinheiten berechnen bzw. auf Plausibilität hin beurteilen.
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Applikation von Medikamenten zur Tumorbehandlung
Die Weiterzubildenden können die in Lehrbüchern und wissenschaftlichen Arbeiten veröffentlichten Radiochemotherapiekonzepte interpretieren und umsetzen. Sie haben Kenntnisse im Bereich der Pharmakologie und Pharmakotherapie, Grundlagen des Applikationsmodus, Supportive Therapie, Behandlung von Komplikationen der medikamentösen Therapie, Therapieprotokolle.
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Stationsarbeit, Supportive Therapie und Palliative Therapie
Die Weiterzubildenden können die hospitalisierten Patienten aufnehmen, untersuchen, weitergehende Abklärungen anordnen und die Grund-Versorgung mit Medikamenten und anderen Maßnahmen nach Rücksprache mit dem zuständigen Oberarzt einleiten. Sie können Patienten über die Krankheitssituation und das Behandlungskonzept informieren und Angehörigen kompetent Auskunft geben.
Sie erfassen auf den täglichen Visiten die anstehenden Probleme und fassen diese sowie die getroffenen Maßnahmen an Rapporten, interdisziplinären Fallbesprechungen sowie auf Chef- und Oberarzt-Visiten zusammen. Sie sind bei einer konsiliarischen Beurteilung durch Spezialisten anderer Fachrichtungen anwesend und stellen den Kontakt und Informationsaustausch sicher. Sie führen die Krankengeschichte mit schriftlichen Einträgen zum Verlauf und sind für die Austrittsplanung einschließlich der Organisation einer Nach-Behandlung, Überweisung in eine andere Klinik sowie zum Kontakt zum Hausarzt mitverantwortlich.
Sie können Patienten mit palliativ behandlungsbedürftigen Tumorkrankheiten kompetent im interdisziplinären Kontext behandeln und betreuen. Sie kennen die Möglichkeiten der Schmerztherapie und weitere Interventionen zur Symptomkontrolle. Die Weiterzubildenden können Ernährungstherapie und Beratungen durchführen. Sie können bei Visiten und Therapie-Verordnungen auf Beobachtungen und Anregungen der Pflegenden eingehen. Sie kennen die gebräuchlichsten Chemotherapeutika und machen sich mit den Grundsätzen der Radiochemotherapie vertraut. Sie können mit Einfühlungsvermögen Betroffene über schwierige Situationen informieren und ihnen beistehen. Sie zeigen Patienten sowie Angehörigen gegenüber in allem eine empathische und offene Grundhaltung.
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Einzelne Organe und/oder Erkrankungen
Für alle Entitäten sollen die Weiterzubildenden Anatomische Grundlagen, klinische Symptomatik, diagnostische Maßnahmen, Stadieneinteilung, Prognosefaktoren, allgemeine Behandlungsprinzipien, therapiebedingte Nebenwirkungen, wichtige Studien, Behandlungsprotokolle. Bestrahlungstechniken, Zielvolumina, Lagerung kennen und interdisziplinär diskutieren können.
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