Merkblatt zur Leistenhernienoperation mit einer Netzverstärkung

Sehr geehrte Patientin,
sehr geehrter Patient,

Sie sind an einem Leistenbruch bzw. einem Rezidiv-Leistenbruch (Netz-Methode) operiert worden.
Hierbei wandten wir ein Operationsverfahren an, das in aller Regel besonders wenig Beschwerden in der Wundheilungsphase macht und unter relativ rascher Belastbarkeit zu einer dauerhaften Heilung des Leistenbruches führt (Technik nach LICHTENSTEIN, bzw. laparokopische Technik über eine Bauchspiegelung). Ein feines Kunststoff-Netz verstärkt die innere Bauchwandfaszie, ohne daß Bauchwandschichten unter Spannung zusammengezogen werden müssen.

Abb.: Das PROLENE Netz bedeckt und verstärkt unter dem Samenstrang die innere Bauchwandfaszie.

Zu einem guten Heilerfog können Sie wesentlich beitragen, indem Sie nachfolgende Regeln beachten:

 

1. Nach der Entfernung des Hautfadens oder der Hautfäden benötigt die Wunde keinen weiteren Schutz mehr. Jetzt sind auch Duschen und kurzes Baden erlaubt. Im allgemeinen darf hier jeder Dusch- bzw. Badezusatz verwendet werden.

 

2. Körperliche Belastung:
Um eine feste Narbe zu erhalten, sollten in den ersten 6 Wochen nach der Operation (4 Wochen nach laparoskopischer Operation) nicht mehr als 10 kg schwere Lasten gehoben werden.
Autofahren sollte man erst ab dem 10. Tag nach der Operation (5 Tage nach laparoskopischer Operation), da im Bereich der Operation z.B. beim scharfen Bremsen noch Schmerzen auftreten können und damit eine Reaktionsverzögerung besteht.
Je nach Tätigkeit sind Sie nach der Entlassung noch 2 - 3 Wochen arbeitsunfähig. Die Dauer der Arbeitsunfähigkeit legt Ihr nachbehandelnder Arzt oder Hausarzt fest.

 

3. Sportliche Tätigkeit:
Unterschiedliche Sportarten belasten die Leistenregion unterschiedlich stark, wir geben deswegen folgende Richtlinien:
Ab der 2. Woche: leichte Sportarten wie z.B. Wandern und Schwimmen
Ab der 3. Woche: mittelschwere Sportarten wie z.B. Fahrradfahren und Joggen
Ab der 6. Woche: alle Ballspiele wie Fußball, Handball, Tennis, Golf sowie jeglicher Leistungssport.

 

4. Stuhlgang:
In den ersten Wochen empfehlen wir zur Stuhlregulierung ein mildes Abführmittel (z.B. Agiolax®, Liquidepur®), da zu starkes Pressen vermieden werden sollte.

 

5. Wundschmerz:
Grundsätzlich ist der Wundschmerz bei jedem Patienten in Intensität und Dauer unterschiedlich. Er sollte allerdings spätestens 3 Wochen nach der Operation abgeklungen sein. Sonst suchen Sie bitte Ihren Hausarzt oder uns auf.

 

Wir hoffen, Ihnen mit diesem Merkblatt Informationen darüber gegeben zu haben, wie Sie selbst zum dauerhaften Operationserfolg beitragen können. Für weitere Fragen stehen wir und Ihr behandelnder Arzt Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung.

 

Mit freundlichen Grüßen
Prof. Dr. Claus F. Eisenberger