Merkblatt zur Schilddrüsenoperation

Sehr geehrte Patientin,
sehr geehrter Patient,
 
Sie sind an der Schilddrüse operiert worden.
 
Wir möchten Ihnen hier kurz einige häufig gestellte Fragen bezüglich der Hormon (Thyroxin) -Ersatzbehandlung beantworten und darlegen, wie unsere Vorschläge für die ersten Tage nach der Operation aussehen.
 
Die Schilddrüse gibt an den Blutkreislauf Hormone ab, welche die Funktion anderer innerer Organe auf diesem Wege steuern.
Die Abgabe der Schilddrüsenhormone an das Blut unterliegt ihrerseits einer Steuerung durch die Hirnanhangdrüse. Damit wird erreicht, dass dem Körper immer die jeweils erforderliche Menge an Schilddrüsenhormon zur Verfügung steht.
Die Funktionen der Hirnanhangdrüse und die der Schilddrüse sind abhängig voneinander, es besteht ein sogenannter Regelkreis.
 
Nach einer Schilddrüsenoperation produziert der verbliebene Schilddrüsenrest weiterhin Hormone, wenn auch nicht immer in ausreichender Menge. Es ist daher notwendig, das Hormon in Tablettenform dem Körper zuzuführen. So wird die Hormonkonzentration im Blut in einem Normbereich gehalten und die Hirnanhangdrüse gehindert, die Restschilddrüse zu übermäßigem Nachwachsen anzuregen.
 
Die vom Körper benötigte Hormondosis sollte in jedem Fall individuell ermittelt und kontrolliert werden. Es empfiehlt sich eine erste Bestimmung der Schilddrüsenhormonwerte durch den weiterbehandelnden Arzt nach etwa 4 bis 6 Wochen. Die Schilddrüsen-Hormontabletten, die Sie je nach histologischem Befund von uns erhalten, sollten nicht ohne Rücksprache mit Ihrem Hausarzt abgesetzt oder in der Dosis geändert werden, da sonst die Gefahr eines erneuten Schilddrüsenwachstums mit Kropfbildung besteht.
 
Nach der Entfernung des Hautfadens oder der Hautfäden benötigt die Operationswunde keinen weiteren Schutz mehr. Jetzt sind auch Duschen und kurzes Baden erlaubt. Im Allgemeinen darf hier jeder Dusch- oder Badezusatz verwendet werden.
 
Starke Sonneneinstrahlung, Sauna und Solarium sollten im ersten halben Jahr nach der Operation vermieden werden, um einer überschießenden Narbenbildung entgegenzuwirken. Weitere Maßnahmen bezüglich der Wundheilung sind nicht erforderlich. Gegen eine Pflegecreme am Hals ist nichts einzuwenden.
 
Wir hoffen, Ihnen mit diesem Merkblatt Informationen darüber gegeben zu haben, wie Sie selbst zum dauerhaften Operationserfolg beitragen können. Für weitere Fragen stehen wir und Ihr behandelnder Arzt Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung.
 
Mit freundlichen Grüßen
 
 
Prof. Dr. Claus F. Eisenberger