Laryngo-Tracheo-Bronchiale Chirurgie
– Eine Kooperation von Experten der Bereiche HNO / Phoniatrie – Thoraxchirurgie – Anaesthesie
Die Chirurgie des Tracheobronchialbaumes reicht von den Stimmlippen des Kehlkopfes bis zu den Segmentbronchien.
Eine besondere Herausforderung stellen der Übergang vom Kehlkopf zur Luftröhre sowie die Aufteilung der Luftröhre (Tracheabifurkation) dar. Aus diesem Grund ist eine enge Kooperation der Medizinischen Teilgebiete erforderlich.
Sicht der Trachea durch den Endoskopiker von der Stimmlippe bis zu den Segmentbronchien, Grafik: Prof. Dr. E. Stoelben
Operativer Eingriff
Teile der Trachea zwischen Ringknorpel als oberer Begrenzung der Trachea und der Tracheabifurkation können durch quere Resektion und End-zu-End-Anastomose entfernt werden. Bei entsprechender Technik und Erfahrung können bis zu 60% der Trachea ohne hohes Risiko reseziert werden. Die Beatmung unter der Operation erfolgt mit einem Tubus über das Operationsfeld oder einen sogenannten Hochfrequenz-Jet-Katheter.
Der Übergang vom Kehlkopf zur Luftröhre bildet die engste Stelle des oberen Atemweges. Gleichzeitig ist die Verbindung Ring-, Schild- und Aryknorpel mit den Kehlkopfmuskeln eine komplexe Konstruktion, die wesentlichen Anteil an der Sprachbildung hat. Insbesondere der wichtige Nervus laryngeus recurrens ist durch seinen markanten anatomischen Verlauf durch chirurgische Eingriffe gefährdet.
 Blick auf den Kehlkopf von ventral ...
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 bzw. von dorsal auf die Stimmlippen.
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Die häufigste Ursache für Erkrankungen der Trachea sind Tracheotomien, Langzeitbeatmung und Tumoren. Seltener Fehlbildungen und die COPD (Chronische Bronchitis mit Emphysem).
Diagnostik
Die anatomische Diagnostik erfolgt durch Schicht-Röntgen (CT-Hals und Thorax, 0,5-1mm Schichten) mit Rekonstruktion und durch Tracheoskopie in flexibler und starrer Technik.
Die funktionelle Diagnostik durch Lungenfunktionsuntersuchung sowie Laryngoskopie (Spiegelung des Kehlkopfes) dient der Messung der funktionellen Einschränkung bzw. der Definition der Stimmfunktion.
Behandlung
Zur Behandlung der trachealen Erkrankungen wird nach der Diagnostik, evtl. mit vorübergehender Erweiterung der Tracheastenose durch Laser und/oder Stent eine Operation (Resektion mit End-zu-End-Anastmose) durchgeführt. Bei Patienten mit unheilbaren Krankheiten kann die endoskopische Behandlung mit einer Bestrahlung oder Chemotherapie kombiniert werden.
Eine Langzeitbehandlung mit Stents bei gutartigen Erkrankungen verbietet sich wegen Komplikationen durch Stents wie Stenosen, Migration und Sekretverhalt.
Seite zuletzt aktualisiert am 10/13/2017