Brustrekonstruktion
Der Wiederaufbau der Brust nach einer Brustamputation wird durch die rekonstruktive Brustchirurgie ermöglicht.
In unserer Klinik kommen alle rekonstruktiven Maßnahmen der Plastischen Chirurgie zur Wiederherstellung der Brust einschließlich des mikrochirugischen Gewebetransfers zum Einsatz. Bei uns erhalten sie eine individuelle und ausführliche Beratung über die Möglichkeiten eines Brustaufbaus. Hierbei werden sie bezüglich der möglichen Verfahren und des Zeitpunktes der Rekonstruktion beraten.
Wiederaufbau der Brust ist mit körpereigenem Gewebe
Ein Wiederaufbau der Brust ist mit körpereigenem Gewebe durch mikrochirurgische Operationstechniken möglich. Hierzu kann Gewebe aus verschiedenen Körperregionen verwendet werden. Unter anderem steht hier der Unterbauch (DIEP-Lappen), die Oberschenkelinnenseite (TMG- oder PAP-Lappen), die Gesäßregion (I-GAP-Lappen) oder ein Rückenmuskel (Latissimus dorsi Lappen) zur Verfügung.
Am häufigsten erfolgt der Wiederaufbau der Brust durch das Fettgewebe aus dem Unterbauch durch den sogenannten DIEP-Lappen (DIEP-Lappen steht für Deep Inferior Epigastric artery Perforator flap). Durch die Entnahme des Gewebes erhalten die Patientinnen gleichzeitig eine Bauchdeckenstraffung. Die Operationstechnik konnte in den letzten Jahren soweit weiterentwickelt werden, dass nur minimale Muskelanteile des geraden Bauchmuskels mit gehoben werden oder sogar völlig ohne Muskelmitnahme operiert werden kann, so dass die Gefahr einer Bauchwandschwäche deutlich minimiert werden konnte. Der entnommene Lappen benötigt einen Anschluss an das Gefäßsystem. Hierzu erfolgt die Verbindung der Blutgefäße des Lappens unter dem Mikroskop mit den entsprechenden Blutgefäßen der Brustwand.
Der mikrochirurgische Brustaufbau benötigt eine Operationszeit zwischen 4 und 6 Stunden.
Die Vorteile eines Brustaufbaus mit körpereigenem Gewebe bestehen in der Natürlichkeit des Gewebes und der Brustform. Fremdkörpergefühl und Fremdkörperreaktionen treten bei diesem Verfahren nicht auf. Dem gegenüber steht eine längere Operationsdauer und eine zusätzliche Narbe im Spendergebiet, welche aber gerade im Bauchbereich sogar eine ästhetische Verbesserung bringen kann.
Nach der Operation befinden sie sich für etwa 10 Tage in stationärer Behandlung. Eine körperliche Schonung sollten sie für insgesamt 12 Wochen einhalten, danach können sportliche Aktivitäten langsam wiederaufgenommen werden.
Rekonstruktion mit Hilfe fremden Gewebes/ Silikonimplantate
Eine alternative Methode der Brustrekonstruktion ist die Rekonstruktion mit Hilfe fremden Gewebes. Hierzu werden Silikonimplantate verwendet. Im Rahmen dieser Rekonstruktionsmethode müssen zwei unterschiedliche Techniken unterschieden werden.
Bei einer Sofortrekonstruktion ist genug eigener Hautmantel vorhanden, sodass die vorhandene Haut über das Implantat gelegt werden kann.
Sofern der Hautmantel im Rahmen einer Voroperation mit entfernt werden musste, oder nicht genügend Hautmantel zur Bedeckung des Implantates vorhanden ist muss der Hautmantel zuvor aufgedehnt werden. Hierzu wird zunächst ein sogenannter Hautexpander eingesetzt, welcher schrittweise über ein unter Haut liegendes Ventil mit Kochsalz aufgefüllt wird um die Haut in kleinen Schritten zu dehnen. Nach Erreichen der gewünschten Vordehnung muss die gedehnte Haut noch 2-3 Monate ruhen, damit das Risiko einer Schrumpfung minimiert wird. In einer sich dann anschließenden Operation kann dann ein definitives Silikonimplantat zur Brustformung eingesetzt werden.
Die Vorteile dieser Methode liegen in der kürzeren Operationsdauer mit 1 – 1,5 Stunden. Allerdings bestehen hier die Risiken von Fremdkörpergefühlen, Verhärtungen und Kapselkontrakturen. Die rekonstruierte Brust tastet sich meistens fester als die Gegenseite. Daher sollten Folgeoperationen im weiteren Lebensverlauf regelhaft einkalkuliert werden.
Zudem sind die Risiken einer Rekonstruktion mit Implantaten bei Patientinnen, die eine Bestrahlung erhalten haben, erhöht, so dass in diesem Fall die Empfehlung zur Rekonstruktion mit Eigengewebe ausgesprochen wird.
In einem ausführlichen Aufklärungsgespräch werden wir Sie individuell über die Operation und deren mögliche Komplikationen informieren.
Sprechstunden
Für die Sprechstunden bitten wir Sie, vorab einen Termin zu vereinbaren. Da wir als Krankenhaus der Maximalversorgung die akute Behandlung plastisch-chirurgischer Notfälle sicherstellen, lassen sich trotzdem Wartezeiten leider nicht immer vermeiden.
Wir bieten Ihnen die Möglichkeit, Termine über das externe Terminmanagement von doctolib online zu buchen:
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